Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Auf Müllers Spuren wandeln

Zeitz/MZ - Wer denkt, Mühlen haben heutzutage ausgedient, liegt damit völlig falsch. Denn seit 1994 findet jedes Jahr am Pfingstmontag der Deutsche Mühlentag statt. Hintergrund dieser Veranstaltung ist es, zusammen mit dem Denkmalschutz die Mühlen zu erhalten und den Menschen die alte Kunst des Müllerns wieder etwas näher zu bringen. Auch in der Zeitzer Umgebung laden verschiedene Mühlen am Montag, dem 20. Mai zum Erkunden ein.
Die Interessengemeinschaft Blumenmühle in Würchwitz lockt ab 14 Uhr mit einem gemütlichen Familiennachmittag bei Kaffee, Mühlenkuchen und anderen deftigen Kesselspeisen in den historischen Mühlenhof ein. Auf dem über 500 Jahre alten sogenannten „Vierseitenhof“ mit einer Wassermühle erwartet die Besucher neben Tanz und Gesang ein bunt gemischtes Programm. Fleißige Mühlengeister sorgen für ein blumiges Ambiente und noch geheime Überraschungen. Ab 11 Uhr lädt der Würchwitzer Ortschronist bereits zu einem Mühlenrundgang mit zahlreichen sagenumwobenen und teilweise wahren Geschichten ein. Danach kann bei einer Mühlenbrotzeit entspannt werden.
Von 10 bis 17 Uhr kann man sich bei Führungen über die Turmwindmühle in Droßdorf – Rippicha informieren, deren mühlentechnische Einrichtung zum Teil noch erhalten ist. Neben einem Imbissangebot mit zahlreichen Leckereien, die dem Besucher keine Wünsche offen lassen, findet zusätzlich noch ein Kinderflohmarkt statt, bei dem die Knirpse ihre alten Sachen verkaufen können.
Doch auch die Suxdorfer Mühle möchte wieder mit Führungen begeistern. „Im letzten Jahr wurde der Mühlentag sehr gut angenommen und der Andrang war groß“, erinnert sich Müller Eberhard Oertel. Für das leibliche Wohl wird mit Würstchen, Steaks und süßen Kuchenspezialitäten von 10 bis 18 Uhr gesorgt. „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, damit die Mühle rechtzeitig fertig wird“, sagt Oertel. Seine Mühle, die sich nun schon seit vier Generationen in Familienbesitz befindet, brannte 1990 durch ein durch Reibungswärme verursachtes Feuer restlos aus und wurde danach ab 1993 wieder errichtet. „Ich freue mich auf den Mühlentag, dabei können die Besucher sich über das in Vergessenheit geratende altehrwürdige Müllerhandwerk informieren und nebenbei auch noch Spaß haben“, erläutert Oertel.