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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: 60 Jahre bis zum Ziel

Von CLAUDIA PETASCH 24.01.2011, 18:20

BURTSCHÜTZ/MZ. - "Für mich und die Gemeinde ist ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen", sagt Werner Pigors aus Burtschütz und steht inmitten des evangelischen Gemeindehauses in dem Tröglitzer Ortsteil. Ein solches Gebäude für das Kirchspiel Tröglitz-Gleina zu haben war ein Wunsch, den nicht nur Werner Pigors viele Jahre lang hegte. Im November vergangenen Jahres war es soweit, der Neubau direkt hinter der Kirche konnte eingeweiht werden. Rege genutzt wird das Gebäude nun von der Gemeinde, so fand am Sonntag ein Gottesdienst statt und für Sonnabend wird zum Taizé-Gebet eingeladen. Finanziert wurde der Bau unter anderem von einem Sponsor, der ungenannt bleiben möchte. Auch Bürger gaben Spenden und die bauausführenden Gewerke unterstützen mit günstigen Preisen.

Doch der Weg hin zum fertigen Bau war ein langer und schwieriger, erinnert sich Werner Pigors gemeinsam mit seiner Frau Margot und Gottfried Proske, Vorsitzender vom Gemeindekirchenrat. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts reichen die anfänglichen Bemühungen zurück. Damals zogen viele Menschen nach Tröglitz, weil sie im Hydrierwerk Arbeit gefunden haben. "Es gab viele Zugezogene und etliche von ihnen waren auch religiös. In Tröglitz gab es aber kein Gemeindehaus", so Pigors. So reifte beim damaligen Pfarrer Erich Schubert die Idee, ein solches Gebäude zu errichten. Das sollte Ort für Gesprächsrunden aber auch Veranstaltungen sein. Schubert hat die Umsetzung seines Traumes nicht mehr erleben können, aber seine Frau, die als 99-Jährige in Norddeutschland lebt und zur Einweihung Grüße schickte.

Zunächst wurde unter Pfarrer Schubert ein Grundstück hinter dem Gotteshaus gekauft, das heute unter der Adresse Burtschütz Nr. 15 zu finden ist. Dort standen einige alte Häuser, die wurden bis auf eines abgerissen. Das alles passierte vor der Wende und Pigors blättert durch einen Hefter, in dem Fotos mit den alten Bauten zu sehen sind. "Das Haus, das übrig blieb, sollte mit Toilettenanlage und Küche zum Gemeindehaus ausgebaut werden. Aber es kam nie zur Vollendung", so der engagierte Burtschützer. Vor allem die fehlende Unterstützung seitens der Verwaltung in der DDR sowie fehlendes Baumaterial führten dazu, dass die Idee nicht verwirklicht wurde.

"Das Anliegen brannte mir immer auf dem Herzen. Wir haben das Grundstück, das Haus und alles dümpelt vor sich hin. Also stieß ich das Thema nochmal beim Gemeindekirchenrat an", sagt Pigors. Das war im April 2008. Gottfried Proske vom Gemeindekirchenrat bestätigt, dass das Thema die Ehrenamtler fortan in mehreren Beratungen beschäftigte und im November 2009 der Bau endlich begann. Schließlich war es ein Manko, kein Gemeindehaus zu haben, darin waren sich alle einig. Damit einher ging auch, dass es kein Gebäude im Kirchspiel gab, wo man eine Toilette vorhalten konnte, das war bei Veranstaltungen eher hinderlich. Auch Angebote für Kinder, Jugendliche und Senioren gab es bisher in Tröglitz nicht, sie nutzten die in anderen Orten.

Das soll sich nun ändern, so Proske. Gespräche mit dem zuständigen Gemeindepädagogen Georg Frick gab es bereits und in diesem Jahr will er beginnen, erste Angebote für Kinder zu starten. Aber auch die Jugendlichen und Erwachsenen sollen nicht zu kurz kommen. "Wir hatten wirklich Glück, den Sponsor zu finden. Denn nun kann die Gemeinde mit neuen Angeboten weiter belebt werden", sagt Pigors noch immer dankbar.

Die nächste Veranstaltung im evangelischen Gemeindehaus Tröglitz / Burtschütz findet am Sonnabend statt. 19 Uhr beginnt ein Taizé-Gebet.