Blaue Vögel und Feen auf der Märchenbühne
Weißenfels/MZ. - Deshalb laufen die Proben in diesen Tagen auf Hochtouren in der Zeitzer und Plagwitzer Ballettschule, unter der Leitung von Henriette Rossner. "Sogar am zweiten Adventssonntag haben wir den ganzen Nachmittag in der Ballettschule in Zeitz trainiert", erzählt Freya. Und am Donnerstag findet die Generalprobe in Hohenmölsen statt, berichten die Schwestern, die seit ihrem fünften und sechsten Lebensjahr bei Henriette Rossner trainieren und noch immer mit viel Freude dabei sind.
Während die 17-jährige Frauke Hillemann aus Starsiedel als Dornröschen die Hauptrolle tanzen wird, haben die Geschwister Lenk gleich zwei Rollen übernommen. Einmal stellen die Mädchen, die an der Latina, dem Sprachgymnasium in Halle, lernen, die Waldfee und die Fee für Vogelstimmen dar. Zum anderen spielen sie die blauen Vögel. "Das Vogelpaar ist sozusagen eines der besonderen Geschenke, die das Dornröschen zu seiner Hochzeit bekommt", erklärt Maximiliane dazu. Mit den beiden kleinen Schwestern Sophie und Vanessa Nolze sind die Lenks die einzigen Weißenfelser, die die Zeitzer und Plagwitzer Ballettschule besuchen.
Schon im Vorjahr hatten sie viel Spaß, als Dornröschen in der Adventszeit, ebenfalls für Unicef, im Weißenfelser Kulturhaus und in Zeitz aufgeführt wurde. Zwei Jahre davor hätten die Tänzerinnen mit ihrer Choreografin Henriette Rossner Tschaikowskis "Nussknacker" einstudiert, erinnern sich die Schwestern. Doch Dornröschen sei noch anspruchsvoller, finden sie.
"Wir haben sehr viel bei Frau Rossner gelernt", schätzt Maximiliane ein. Ein Leben ohne die Ballettstunden könne sie sich nicht vorstellen. Und darin ist sie sich auch mit Freya einig. Beide sind glücklich darüber, dass ihre Mutter Friederike Lenk die Kinder jeden Freitagnachmittag zu den Proben nach Zeitz fährt. Auch die Kostüme für die blauen Vögel hat Frau Lenk genäht. Zusammen mit ihren Töchtern fiebern die Eltern der Premiere in Hohenmölsen entgegen. "Vor unserem Auftritt haben wir jedesmal Lampenfieber und wünschen uns als Weißenfelser, Zeitzer und Leipziger gegenseitig viel Glück", beschreibt Freya das Geschehen hinter den Kulissen. Das kameradschaftliche Miteinander sei ein schönes Gefühl, auf das sie nicht verzichten wolle. Das Größte allerdings sei dann das Tanzen vor dem Publikum, ergänzt Maximiliane.
Echte Erlebnisse seien auch die Auftritte zur Landesgartenschau in Zeitz gewesen. "Da haben wir zum Beispiel nach dem Blumenwalzer von Peter Tschaikowski getanzt", blickt die ältere Schwester zurück. Nicht zuletzt habe der Holzschuhtanz während einer Aufführung zur Benefiz-Gala des Weißenfelser Fremdenverkehrsvereins im Kulturhaus der Kreisstadt eine Menge Spaß gemacht.
Ebenso wie das Tanzen sei das Musizieren ein schöner und wichtiger Ausgleich zum Unterricht am Gymnasium in Halle, versichern die Lenk-Kinder. Denn auch die wöchentlichen Klavier- und Blockflöten-Übungsstunden sowie das Proben mit Schlaginstrumenten vom Xylophon bis zur Pauke in der Orff-Gruppe der katholischen Elisabethgemeinde ihrer Heimatstadt bei Kantor Andreas Morys wollen die Mädchen auf keinen Fall missen. Sie freuen sich schon, wenn sie mit anderen Kindern das Krippenspiel am Nachmittag des Heiligen Abends in der Elisabethkirche aufführen.