Betreutes Wohnen in zeitz Betreutes Wohnen in zeitz: Seniorenheim bereits zur Eröffnung komplett vermietet

Zeitz - Die Zeitzer Wohnungsgenossenschaft (ZWG) musste erst gar keine Werbung machen. „Es ist schon Wahnsinn, wie groß die Nachfrage nach unseren neuen betreuten Wohnungen ist“, sagte Jens Blasel, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft. Schon nach den ersten Berichten über den Beginn des Umbaus meldeten sich die ersten Interessenten.
Am Dienstag wurde der altersgerecht umgebaute Block an der Anna-Magdalena-Bachstraße 19 bis 21 mit einem Tag der offenen Tür feierlich eingeweiht. Dutzende von zumeist älteren Besuchern kamen vorbei, um sich einige der 33 barrierefreien Wohnungen anzuschauen. Wichtige bauliche Neuerungen sind breitere Türen, schwellenlose Zugänge und ebenerdige Duschen. Dazu wurden ein Fahrstuhl sowie verglaste Balkone und ein Laubengang an das Gebäude angebaut.
Selbstversorgung mit Unterstützung
Doch die eigentliche Besonderheit des Projektes liegt in der Betreuung der Bewohner. „Unsere Mieter können sich in der Regel noch selbst versorgen. Allerdings wird ihnen bei der Bewältigung des Alltages Unterstützung angeboten“, so Blasel. Diese Betreuung wird von der Stiftung Seniorenhilfe geleistet, mit der die Wohnungsgenossenschaft zusammenarbeitet. Pflegehelferin Viola Ruprecht ist in der Woche sechs Stunden am Tag als Ansprechpartnerin in der Wohnanlage vor Ort. Im Gemeinschaftsraum bereitet die 48-Jährige Kaffeetrinken vor und organisiert Aktivitäten wie Gedächtnistraining oder Spiele. Auch hilft sie den Bewohnern jeweils eine Stunde im Monat im Haushalt. Bei Bedarf können sich die Bewohner außerdem rund um die Uhr an die Stiftung Seniorenhilfe wenden, deren Pflegedienst im Notfall jederzeit einspringen kann.
Für das betreute Wohnen müssen die Mieter bestimmte Voraussetzungen erfüllen. So muss eine körperliche oder psychische Beeinträchtigung oder eine Pflegestufe vorliegen. Auch wer mindestens 75 Jahre alt ist, kommt als Bewohner in Betracht. Vorerst gibt es jedoch noch eine Warteliste.
Große Nachfrage
Bei den zahlreichen Besuchern kommen die sanierten Wohnungen am Tag der offenen Tür gut an. „Der Fahrstuhl und die ebenen Zugänge gefallen mir wirklich sehr gut. Und der Balkon ist fast wie ein Wintergarten“, sagte Gerda Idaszek. Die 78-Jährige lebt im ersten Stock eines Altbaus ohne Fahrstuhl. „Die Stufen sind schon lästig.“ Auch das Fensterputzen sei nicht gerade einfach, da die Decken fast drei Meter hoch sind. „Noch fühlen wir uns zu Hause wohl. Aber wir wollten trotzdem mal schauen, ob das betreute Wohnen vielleicht für später für uns infrage kommt“, sagte die Rentnerin.
Für Gesprächsstoff unter den Besuchern sorgten bei der Besichtigung des sanierten Neubaus die Badezimmerfenster, die vom neuen Laubengang aus recht einsehbar sind. Eingebaute Jalousien halten allerdings neugierige Blicke fern.
Für die Zeitzer Wohnungsgenossenschaft ist die Kooperation mit der Seniorenhilfe das erste Projekt dieser Art. Ob weitere folgen werden, steht noch nicht fest. „Wir müssen jetzt erst einmal dieses Objekt wirtschaftlich betreiben, bevor wir weitere Umbauten planen“, sagte Vorstandsvorsitzender Blasel. Denn finanziell war die Sanierung eine Herausforderung, wurden doch immerhin 2,1 Millionen Euro an der Anna-Magdalena-Bach-Straße investiert. Die Nachfrage nach betreuten Wohnungen wäre jedoch sicherlich vorhanden. (mz)