Bergbauden im Riesengebirge ließen eine Liebe wachsen
ZEITZ/MZ. - Eine Änderung der Bewertungsrichtlinien für die Ausstellungsklasse "Ansichtskarten und Motivkarten", die im Februar 2007 gemeinsam vom Verband Österreichischer Philatelisten und dem Bund Deutscher Philatelisten beschlossen wurde, macht es möglich. Streuber freut's, kann er doch seitdem sein Wissen über die bunten Karten öffentlich kundtun.
Rund 1 800 Ansichtskarten haben Streuber und seine Frau Ingrid bei sich zu Hause in dem kleinen Reihenhaus in der Zeitzer Bergsiedlung zusammengetragen. Viele davon zeigen Motive aus dem tschechischen Riesengebirge. Dorthin führten viele Urlaubsreisen der Streubers. Und immer wieder waren es Ansichtskarten, die sie in ihrem Gepäck mit nach Zeitz brachten. "Anfangs, also vor Jahrzehnten, waren die Karten nur ein Anhängsel", sagt Streuber und verweist auf seine Tätigkeit als Mitglied im Zeitzer Verein für Briefmarkenkunde, in dem er sich auch dem Sammeln von Briefmarken und anderen postalischen Erzeugnissen widmete. Doch dort sei seine Vorliebe für Ansichtskarten nicht so recht auf Gegenliebe gestoßen. So suchte und fand Streuber einen neuen Verein, in dem sein Hang zu Ansichtskarten mehr Beachtung und Anerkennung fand. So wurde er im Merseburger Briefmarkenverein heimisch.
Die Exponate, mit denen der erfahrene Philatelist in jüngerer Vergangenheit erfolgreich an Ausstellungen teilnimmt, sind über die Jahre gewachsen. Streuber hat gelernt, welche Geheimnisse die Karten bergen und wie man sie ihnen entlocken kann. "Jede Karte erzählt eine Geschichte und macht neugierig auf weitere Geschichten", sagt er. Und genau das den Besuchern von Ausstellungen mit seinen Exponaten deutlich zu machen, sei sein Ziel.
Wie gut ihm das mittlerweile gelingt, zeigen die Preise und Ehrungen, die der Mann aus Zeitz in den vergangenen zwei Jahren erhalten hat. Ehrenpreise gehören ebenso dazu wie immer wieder Medaillen. Was Streuber aber noch wichtiger ist als die Auszeichnungen, das ist die Faszination, die von den kleinen Karten ausgeht. "Ich habe durch die Ansichtskarten so viel gelernt über Land und Leute, die mit den Karten verbunden sind", erzählt er, während er in seinem Exponat über die "Bergbauden des Riesengebirges" blättert. Er verweist dabei auf die Geschichte des Landes und die Entstehung und Entwicklung der Bauden.
Trotz der Vielzahl der Ansichtskarten, die Streuber sein Eigen nennt, ist er ständig auf der Suche nach neuen Karten und anderen postalischen Erzeugnissen. Er recherchiert im Internet, ist auf Tauschbörsen aktiv und hält Kontakt zu anderen Philatelisten im In- und Ausland. Und Hans-Ulrich Streuber hat in seiner Ehefrau eine sehr verständnisvolle Partnerin, die sein Hobby nicht nur akzeptiert, sondern sich ebenso dafür begeistert. Denn sie selbst sammelt Ansichtskarten aus Deutschland, Österreich und den USA. Und manchmal wird im Hause Streuber auch daran erinnert, dass es ja die Frau war, die zuerst mit dem Sammeln von Ansichtskarten begonnen hat.