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Bauvorhaben in Naumburg Bauvorhaben in Naumburg: Langes Warten auf Abriss

Von Helga Heilig 12.02.2004, 15:09

Naumburg. - Vor dem Neubau kommt der Abriss, und der hätte - ginge es nach dem Investor, die NBG Grundstücksverwertungs- und Verwaltungs GmbH - schon erledigt sein können. Am 14. Oktober letzten Jahres hatte der NBG-Geschäftsführer, Bernd Warnecke, den Abrissantrag bei der Stadtverwaltung gestellt, voller Zuversicht, die Arbeiten könnten bald beginnen. Warnecke: "Im Frühjahr und Sommer wollen wir im Stadtzentrum nicht abreißen." Staub und Dreck lässt sich bei aller Vorsicht nicht vermeiden, und damit wollte man vor allem die Touristen nicht belästigen. Außerdem wird im Winter Arbeit für die Bauleute gebraucht.

Vier Monate sind inzwischen ins Land gegangen, und die Genehmigung gibt es immer noch nicht. "Der Abriss muss sein", meint Warnecke und zeigt bei einem Rundgang durch das seit über zehn Jahren leerstehende Haus auf angefaulte Balken, abschüssige Fußböden, dicke Risse in den Wänden, durchhängende Decken und Holz, das vom Hausschwamm befallen ist. Das "Lämmerschwänzchen", seit zwei Jahren im Besitz der NBG, soll wieder aufgebaut werden. Vorgesehen sind im Erdgeschoss Gewerberäume und in den oberen Etagen vier bis fünf Wohnungen. "Bei der Gestaltung der Hausfront werden wir die Vorstellungen der Denkmalpflege umsetzen", verspricht Warnecke. Es sei nicht machbar, das Haus zu sanieren; der Aufwand sei viel zu hoch. Zudem seien Wohnungszuschnitte so verwinkelt, dass Vermietungen wohl kaum möglich wären. Warnecke hat inzwischen eine Odyssee durch die Instanzen hinter sich. Zu guter Letzt wurde ihm letzten Freitag nicht die Abrissgenehmigung, sondern vom neuen Landesverwaltungsamt ein gerade entwickeltes neues Formular ins Haus geschickt. Das soll er nun erst einmal ausfüllen. "Unseren Abrissantrag haben wir vor dem neuen Formular gestellt", sagt Warnecke, und weiter: "Wir haben schon zu viel Zeit verloren." Wieder und wieder haben Experten das Haus von innen begutachtet, und noch immer gibt es keine Entscheidung. Für den NBG-Geschäftsführer ist klar: Wenn keine Abrissgenehmigung kommt, bleibt das Gebäude so stehen wie es steht, als Schandfleck am Lindenring. Kommentar