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Bauleute richten das künftige Spatzennest schmuck her

Von KLAUS-DIETER KUNICK 12.05.2010, 18:51

KÖNDERITZ/MZ. - "So kann sich der Kindergarten nicht länger zeigen, das ist kein schöner Anblick" - Steffi Sturm kann sich noch gut erinnern, wie sie argumentierte, dass am Kindergarten endlich etwas unternommen werden muss. Und sie fand Gehör. Bei den Eltern, aber auch der Verwaltung. Und so werkeln seit voriger Woche die Bauarbeiter der Firma MKH aus Traupitz am Haus, bringen unter anderem neuen Putz und Farbe auf, im Eingangsbereich soll noch ein Stück gepflastert werden und die weiße Stelle, an der das Keramik-Wandbild angebracht werden soll, ist dann auch nicht mehr zu sehen.

Die Gauben sind ebenfalls in keinem ansehnlichen Zustand. "Die müssten an und für sich gleich mitgemacht werden. Jetzt, wo das Gerüst einmal steht", sagt der Chef der Baufirma Michel Knoblauch. Aber hier seien wohl die Finanzen nicht geklärt. "Ein Vater hat angefangen, dann haben alle Eltern mitgezogen", erklärt die Leiterin. Es habe eine Welle der Bereitschaft gegeben. "Alle helfen mit. Wenn ich davon erzähle, wie sich die Eltern engagieren, bekomme ich feuchte Augen." Es würden immer wieder Emotionen hochkommen. Sogar ein Subbotnik wurde organisiert. Bis hin zum Kuchenbacken seien die Aufgaben verteilt worden. "Dass wir das hinbekommen, daran hätte ich nie gedacht."

Bis zum Fest am 1. Juni sollen die Arbeiten jedenfalls beendet sein. Steffi Sturm ist sich sicher, dass alles rechtzeitig fertig wird. Denn das zur Festwoche zahlreiche Gäste erscheinen werden, da sei sie sich sicher. "Es ist doch so, dass viele Eltern und Großeltern früher selbst hier in die Einrichtung gegangen sind", sagt sie. 60 Jahre ist es nun her, dass der Kindergarten gebaut wurde. 1948 / 49 sind die Mädchen und Jungen noch in Etzoldshain in der Burg untergebracht gewesen. So um die 50 Kinder werden es gewesen sein, meint die Leiterin. Bis zu dem Zeitpunkt, als in Könderitz das neue Gebäude gebaut worden ist.

Und das erhält am Donnerstag, 3. Juni, einen Namen: Elsterspatzen. Die Elster fließe hier gleich in der Nähe vorbei. "Und auf die Spatzen sind wir gekommen, weil doch die Kinder sich auch ein bisschen wie die Spatzen verhalten", ergänzt sie schmunzelnd: Sie streiten und vertragen sich wieder.

Im Eingangsbereich wird dann das Keramik-Wandbild angebracht, auf dem die Elster, Spatzen sowie viel Landschaft dargestellt sind. Es wurde zusammen mit der Volkshochschule gestaltet. "Wie es aussieht, weiß ich noch nicht. Ich lasse mich wie zu Weihnachten total überraschen", sagt Steffi Sturm.