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Autobahnraststätte Osterfeld-West Autobahnraststätte Osterfeld-West: Von Frankfurt bis Berlin und retour

Von Rolf Kern 09.07.2004, 17:45

Osterfeld/MZ. - Die Reifen surren, doch nicht mehr so laut. Es ist ruhiger geworden auf der A 9, aber um 22 Uhr immer noch hell. Zwei Stunden vorher war noch der Teufel los, jetzt geht es ins Wochenende. Es ist Freitag, die Welt wirkt beschaulicher. Die Lkw-Fahrer auf dem Parkplatz der Raststätte Osterfeld-West schlafen bereits. Die Deutschen sind überwiegend schon in ihren Heimathäfen und haben das erste Bierchen gekippt. Die Ausländer müssen wegen des Wochenend-Fahrverbots teilweise warten, ehe es weiter auf Achse geht. Im Axxe-Restaurant ist es zu diesem Zeitpunkt ebenfalls ruhig. Das Eis zum Kühlen der Getränke wird nachgefüllt, die Küche auf Vordermann gebracht und die Maschinen werden gereinigt. Raststättenleiter Frank Hintzke hat ein waches Auge und gibt seine Anweisungen. Die Räumlichkeiten sind nicht vermieft, sondern haben einen hohen Qualitätsstandard. An der Bar gibt es mehrere Fernseher. Dort können unter anderem auch gängige Handygeräte aufgeladen werden. Aktuell wird über einen Nachrichtenkanal von Staus und Blitzern berichtet. Frisch gepresste Säfte, knackig-frische Salate und leckere Baguettes locken. Teilweise läuft einem das Wasser im Mund zusammen, wenn man die Köstlichkeiten sieht. Leckere Gerichte und warme Speisen sind an der Warentheke zu haben. Draußen werden Produkte aus den neuen Bundesländern angeboten. Wurst von der Osterland GmbH, Säfte aus dem Havelland und Spreewälder Gurken sind quasi Souvenirs für Reisende. "Der Stand wird gut angenommen. Vor allem Besucher aus dem Rheinland nehmen gerne etwas mit", berichtet Hintzke.

Die Müll-Trennung wird groß geschrieben. Die Besucher können ihren Abfall an etlichen Behältern entsorgen. "Die A 14 hat uns viel gebracht. Die A 9 ist fast durchgängig dreispurig bis München ausgebaut. Es ist ein echter Vorteil, dass Berlin Bundeshauptstadt wurde, denn viele Bayern und Italiener wollen sich dort umschauen. Wir erwarten in der Zukunft noch viel mehr", so Hintzke. Heute waren rund 2300 Besucher im Restaurant, im Jahr sind es gut eine halbe Million Gäste.

Um 22 Uhr betreten die Busfahrer Dieter Drahth, Michael Mohs, Dietmar Zitzelsberger und Hans Jacob die Räumlichkeiten. Sie wollen nach Österreich, Italien und in die Schweiz. "Das ist die beste Raststätte weit und breit", sind sich die Männer einig. Sie halten öfter hier an und sind rundum mit dem Angebot sowie Service zufrieden. Zur selben Zeit bereitet sich Köchin Adelheid Günther auf den Feierabend vor. "Es ist alles fertig. Die Bestellungen in der Nacht werden an der Warentheke zubereitet."

Gegen 22.15 Uhr sind die Busse weg. Ziemlich gestresst kommt Marc Thierhoff ins Restaurant. Er war am Morgen von Frankfurt am Main nach Berlin gefahren und ist jetzt auf der Heimreise in Richtung Hessen. "Ich bin ziemlich geschafft, sehe aber noch gut aus", meint er scherzhaft. "Wir kommen von der Ostsee und sind um 17.30 Uhr losgefahren. Am Hermsdorfer Kreuz ist ein Stau, und da ist mir diese Raststätte aufgefallen", sagt Frank Eichhorn. Er will noch nach Thüringen. "Wir kommen aus Berlin und wollen nach Heilbronn. Dort arbeiten wir am Theater", berichtet eine junge Frau. "Ich fahre so lange, bis ich müde bin. Dann suche ich mir ein Hotel", so Thomas Beyer, der beruflich in die Nähe von Ulm muss. Mittlerweile ist es 23 Uhr und dunkel. Der Tag geht, ich packe meine Sachen und fahre nach Hause.