Amtswechsel Amtswechsel: Ein Pfarrer lernt jetzt intensiv Englisch
Weißenfels/MZ. - Im Juli verlässt der 44-jährige Geistliche mit seiner Frau Christiane und den fünf Kindern Annamaria (16), Magdalena (13), Daniel (10), Dorothea (7) und Jason (6) Weißenfels. "Auf alle Fälle werde ich in Ostdeutschland bleiben", versichert Schwarzer, der seinen neuen Wirkungsort noch nicht konkret benennen will. Denn dies werde erst im April entschieden. So wirbt der Theologe für Verständnis, der am Sonnabend während eines musikalischen Gottesdienstes um 14 Uhr in der Burgwerbener Kirche verabschiedet wird. Dabei werden auch einige seiner Kinder musizieren.
"Ich war gern in Weißenfels", blickt der aus Sömmerda stammende Pfarrer auf die zurückliegenden Jahre zurück. Dabei lässt Schwarzer Höhepunkte wie die Festwoche anlässlich der 700. Wiederkehr der Stadtkirche St. Marien im Vorjahr sowie die Aktivitäten zur Kirche des Jahres Sachsen-Anhalt 2 000 rund um das imposante Gotteshaus Revue passieren.
Er blickt auf die Anfänge der Sanierung des Denkmals zurück, nennt die seit 1998 alljährlich stattfindenden Sommerfeste an der Lutherkirche als anregende Sache, ebenso die Eröffnung der Freien Evangelischen Grundschule, die er als Schwerpunkte in seiner Arbeit mitbegleitet habe. Er würdigt die Öffentlichkeitsarbeit in Verbindung mit Konzerten, auch im vergangenen Jahr der Bibel. Es habe bewegende und inhaltsreiche Begegnungen sowie gemeinschaftsstiftende Aktivitäten gegeben.
In diesem Zusammenhang würdigt der Thüringer das konstruktive Miteinander mit den anderen Kirchenvertretern der Region, mit den Schulen, dem Heinrich-Schütz-Haus sowie dem Museum der Kreisstadt. "Bis zum vergangenen Sommer gab es auch eine gute Zusammenarbeit mit unserem Gemeindekirchenrat", ergänzt Wolfgang Schwarzer. Eine fruchtbare Regionalarbeit sei auf der Konfirmandenebene geleistet worden. Schwarzer erinnert an erlebnisorientierte Wochenenden mit den Eltern der Jugendlichen.
"Doch ich spüre seit vergangenen Herbst nicht mehr den Rückhalt in meiner Kirchengemeinde, ich fühle mich nicht mehr so getragen, wie ich es für meine Arbeit brauche", sagt er. Und verweist auf Projekte, deren Durchsetzung sich als schwierig erwiesen hätten. Da gab es zum Beispiel den "Gottesdienst einmal anders". Um Familien zu gewinnen, die der Kirche nicht mehr so nahe stehen, erklärt der Initiator. Er fühlt sich in seinem kreativen Spielraum eingeengt, "weil der Gemeindekirchenrat andere Vorstellungen hat als meine Frau und ich. Für mich ist nun der Punkt gekommen, an dem ich das Gefühl habe, in Weißenfels nicht mehr am richtigen Platz zu sein." Bis zum Schuljahresende ist Wolfgang Schwarzer vom Dienst in seinem Pfarrbereich Weißenfels freigestellt. Der Pastor leistet bis zu seinem Amtsantritt in einer anderen Gemeinde Vertretungsdienste in der Region Merseburg / Mücheln. Parallel dazu bereitet er sich auf seinen neuen Wirkungsbereich vor und freut sich auf künftige Herausforderungen. Dazu gehört auch, intensiv Englisch zu lernen. Denn die neue Kirchengemeinde habe eine enge Partnerschaft zu einer Gemeinde in Großbritannien.