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Am Kalktor soll es künftig rund laufen

Von TORSTEN GERBANK 26.06.2009, 15:33

ZEITZ/MZ. - Mit ihrer Hilfe sollen Planungsziele definiert werden. Im Anschluss könne zügig an der Konzeption zur Verkehrsentwicklung gearbeitet werden, so Kunze. An der Konferenz teilnehmen sollen unter anderem Vertreter der Stadtverwaltung und des Landesbetriebes Bau Sachsen-Anhalt, Niederlassung Süd, zuständig für Bundes- und Landesstraßen.

Klar ist, dass die Stadt künftig mehr Straßen in die Verantwortung bekommt. Mit der Fertigstellung der Zeitzer Ortsumfahrung zwischen Kleinosida und der Bundesstraße 2 bei Golben wird die jetzige B 2 in Zeitz zur Gemeindestraße umgestuft. Kunzes Ziel ist es außerdem, die Bundesstraße 180 aus der Stadt zu nehmen. Das könne allerdings nicht formal per Widmung erfolgen, sondern nur über ein abgestuftes Zeitprogramm. Damit wäre es möglich, die Rahnestraße - jetzt B 180 - zur Gemeindestraße zu machen. So hätte die Stadt die Chance, dort eine Tonnagebegrenzung einzuführen, um Schwerlastverkehr fernzuhalten. Das dürfte für Grundstücksbesitzer Motivation sein, Häuser zu sanieren, weil mit geringerer Verkehrsbelastung und -lärm die Chancen steigen, Wohnungen zu vermieten. Immerhin rechnet Kunze damit, das Verkehrsaufkommen halbieren zu können. Einen Testlauf soll es während der Bauarbeiten an der B2 in der Zeitzer Badstubenvorstadt geben. Da soll der Fernverkehr aus Richtung Weißenfels gen Altenburg ab dem Theißener Kreisel umgeleitet werden. Über den Kreisverkehr bei Bornitz und die neue Anbindungsstraße des Industrieparkes zur B 180. Im normalen Verkehr spielt diese Verbindung laut Kunze kaum eine Rolle, weil Navigationssysteme sie nicht kennen.

Als Einstieg in den Verkehrsumbau in Zeitz bezeichnet Kunze den Ausbau der Weberstraße. Der kann nach seinen Worten nun "tatsächlich so erfolgen, dass wir die Straße 15 Jahre lang nicht wieder anfassen müssen". Soll heißen: Die Weberstraße bekommt nicht nur wie zunächst geplant eine provisorische Decke, sondern sie erhält eine ordentliche Trag- und Deckschicht. Und das laut Kunze, ohne dass Anliegerbeiträge fällig werden. Denn es handele sich rein rechtlich gesehen nicht um einen grundhaften Ausbau. Kunze geht sogar so weit zu sagen, dass die Bauarbeiten den städtischen Haushalt kaum belasten. Demnach stehen die Chancen auf Förderung des Landes nicht schlecht. Außerdem soll die Schadensersatzsumme des Bundes zur Finanzierung beitragen. Das Geld fließe für die Nutzung der Straße als Umleitung beim Bau an der B 2 in Zeitz. Zudem sieht Kunze Chancen, dass er Eigenanteil der Stadt auch aus Fördertöpfen finanziert werden kann. Möglichkeiten dazu bestünden bei bei besonderer Dringlichkeit. Die sieht Kunze als gegeben.

Nach dem Ausbau der Weberstraße solle der Kreisverkehr am Kalktor entstehen. Dafür gibt es schon Vorplanungen in Schreibtischen im Rathaus. Überhaupt sagt Kunze: "Ich finde in den Schreibtischen viele gute Dinge, die viel zu lange in den Fächern liegen."