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Abriss Abriss: Tage des ehemaligen Kombinats sind gezählt

Von Angelika Andräs 29.12.2013, 21:03
Das ehemalige DLK-Gebäude wird abgerissen.
Das ehemalige DLK-Gebäude wird abgerissen. Hartmut Krimmer Lizenz

zeitz/MZ - Ein großflächiger Abriss steht in der Freiligrathstraße in Zeitz bevor. Damit wird die Reihe von Abbrüchen vor allem deutlich maroder Bausubstanz fortgesetzt. Abgerissen worden sind in diesem Jahr über ein Dutzend Häuser in der Elsterstadt. Angefangen im Januar mit der von-Harnack-Straße 39 über die Luthergasse 6 im April, im Sommer in der Freiligrathstraße, Naumburger Straße und Zeitz-Ost bis zum Abris in der Wasservorstadt 13 und im Brühl in den letzten Monaten. Auch die nächsten Vorhaben sind bereits ausgewiesen: Der Stadtrat bewilligte eine außerplanmäßige Aufwendung noch in diesem Jahr für den Abbruch der Gebäude Freiligrathstraße 51. Dabei handelt es sich um 225 682 Euro. Die dazu wiederholt gestellte Frage, warum der Abriss so teuer sei, beantwortete Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP) in einem Satz: „Es handelt sich auch um ein sehr großes Gebäude.“

In der Tat. Es handelt sich um den gesamten langgezogenen Gebäudekomplex entlang des Mühlgrabens, der vielen Zeitzern noch am besten als DLK-Gebäude in Erinnerung ist. Inzwischen gehört das mit mehreren Gebäuden bebaute Grundstück längst der Service Markt Zeitz GmbH in Liquidation. „Der Verwalter hatte das Grundstück Freiligrathstraße 51 bereits 1994 mangels Verwertbarkeit aus der Gesamtvollstreckungsmasse herausgenommen“, heißt es dazu von der Stadt Zeitz, „es wurde für die Gebäude ein erheblicher Instandhaltungsrückstand ausgewiesen.“ Bereits 1995 wurde ein Zwangsversteigerungsverfahren durchgeführt, das keinen Erfolg hatte. Ein von der Stadt Zeitz eingeleitetes Verfahren wurde ebenfalls wieder eingestellt. Mittlerweile sind einige der Gebäude eingestürzt und gefährden den an das Grundstück grenzenden Mühlgraben. Hinzu kommt, dass das Grundstück im Hochwassergebiet liegt und bei der Flut im Juni unter Wasser stand.

Vor zwei Jahren mussten bereits Sicherungsmaßnahmen an einem Teil der Mauer zum Mühlgraben durchgeführt werden. Das Grundstück selbst ist Teil eines Sanierungsgebietes: Als Quartier 26 der Stadt Zeitz ist die Fläche zur Renaturierung ausgewiesen. „Eine Entwicklung zum Bauland kann somit ausgeschlossen werden“, so das Sachgebiet Gebäude- und Flächenmanagement, „eine Sanierung der Gebäude ist wirtschaftlich unrentabel, so dass nur ein Abriss der Gebäude eine sinnvolle Lösung darstellt.“ Außerdem wird das Grundstück als Altlastenverdachtsfläche geführt. Ein Antrag auf Fördermittel aus dem Programm zur Förderung von Maßnahmen zur Altlastensanierung und zum Bodenschutz wurde vom Referat wirtschaftliche Entwicklung bereits gestellt. Eine Vereinbarung zwischen der Stadt Zeitz und der Grundstückseigentümerin ist abgeschlossen, die zum Ziel hat, Gebäude und Nebenflächen zurückzubauen den Boden dauerhaft zu revitalisieren. Die Gesamtkosten liegen bei knapp 600 000 Euro, die finanziellen Mittel für 2014 werden mit 80-prozentiger Förderung vom Land und 20 Prozent Anteil vom jetzigen Eigentümer in den Haushaltsplan 2014 eingestellt. Insgesamt geht es da um knapp über 300 000 Euro.