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40. Reit- und Springturnier in Elsteraue 40. Reit- und Springturnier in Elsteraue: Großes Halali in Könderitz

Von Yvette Meinhardt 16.05.2019, 12:30
Zum 40. Mal findet am Wochenende das Reitturnier in Könderitz statt. Stefan Gentzsch war letztes Jahr Zweiter und gehört zu den Favoriten.
Zum 40. Mal findet am Wochenende das Reitturnier in Könderitz statt. Stefan Gentzsch war letztes Jahr Zweiter und gehört zu den Favoriten. H. Krimmer

Könderitz - Am bevorstehenden Wochenende geht es in Könderitz rund. Am 18. und 19. Mai findet das 40. Reitturnier des Reit- und Fahrvereines Könderitz statt. Los geht es an beiden Tagen jeweils um 8 Uhr. Etwa 600 Nennungen gibt es für beide Wettkampftage. Auf dem Programm stehen zahlreiche Dressur- und Springprüfungen und dazu die Kreismeisterschaften.

Halali in Könderitz: Zahlreiche Wettkämpfe, doch nur ein Höhepunkt

Sportlicher Höhepunkt ist am Sonntagnachmittag ein anspruchsvolles Springen der Mittelschweren Klasse (M-Springen) um den Großen Preis der Elsteraue. Es ist eines von insgesamt drei Springen im Rahmen des Südregionalcups. Allein dafür gibt es bereits 30 Anmeldungen.

„Ich glaube ich habe 37 Turniere davon als Aktiver mitgemacht“, sagt Frank Bergmann. Er sitzt inzwischen nicht mehr aktiv im Sattel, sondern kümmert sich als Parcours-Chef um die Anlage. So musste zum Beispiel neuer Sand angefahren werden, denn in Könderitz gibt es sehr harten Lehmboden. Die langanhaltende Trockenheit im Frühjahr war einem guten Parcours nicht gerade förderlich. „Die Trockenheit machte uns Sorgen.

Kommt plötzlich Regen auf den Platz, dann wird er ganz hart“, erklärt Bergmann. Aus diesem Grund wurde tonnenweise Sand aufgebracht. Der Springplatz selbst ist zirka 80 mal 100 Meter groß. Hinzu kommen zwei kleinere Dressurvierecke und ein Abreitplatz. Doch der Blick auf die Wetterprognose stimmt optimistisch. Denn am Wochenende soll es warm und trocken werden. So könnte die Jubiläumsausgabe des traditionsreichen Turnieres zu einem schönen Erfolg werden.

Halali Tradition: Reiter aus Göbitz seit 40. Jahren dabei

Für Peter Jackstin wird es zum 40. Turnier die 40. Teilnahme. Doch dem Reiter aus Göbitz fehlt die Zeit, sich voll und ganz auf das Turnier zu konzentrieren. So wird er voraussichtlich in einem A-Springen an den Start gehen. Denn der 53-Jährige arbeitet als Fahrer in einem Betrieb, der sich dem Bau und der Landwirtschaft verschrieben hat. So kann Jackstin zum Beispiel im Sommer während der Ernte kaum trainieren.

Schon seit 1928 gibt es den regionalen Reitsport, denn in den 1920er Jahren wurden in Langendorf der Reit- und Fahrverein Langendorf gegründet. Er ist heute noch die organisatorische Heimstatt für das Könderitzer Turnier. Vor allem die Familien Steinbach und Bauer haben ein großes Stück der Vereinsgeschichte mitgeschrieben. Ernst Bauer (1909 bis 1990) gehörte zu den ersten Aktiven. So wurde seinem Sohn Kurt Bauer das Reiter-Gen in die Wiege gelegt. „Schon als ich elf Jahre alt war, startete ich bei meinen ersten Turnieren“, sagt Kurt Bauer aus Döbitzschen.

Engagement im Reitsport seit über 50 Jahren

Das war vor 67 Jahren, denn er ist heute 78. Seit 1952 engagiert er sich im Reit- und Fahrverein Langendorf. Die erste Anlage befand sich dabei auf dem Weinberg in Langendorf, auf jenem Gelände in Richtung Sachsen, wo später das Glaswerk Maltitz stand.

Etwa 1963 übernahm Kurt Bauer den Vereinsvorsitz, damals unter der Flagge der Sektion Pferdesport des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB). Drei Wahlperioden war er der Chef, bis vor zwei Jahren war er im Vorstand aktiv und heute ist er Ehrenmitglied. Zum bevorstehenden Turnier findet man ihn freilich in Könderitz und vor allem am Dressurviereck.

Vereine aus der Region freuen sich auf Halali in Könderitz

Nicht fehlen darf auch Friedrich-Karl Steinbach. Er stammt wie Bauer aus Döbitzschen, ist auf einem Bauernhof groß geworden und die Vereinsgeschichte geprägt. Steinbach kümmerte sich zuerst um die Finanzen und übernahm später für 20 Jahre das Amt des Vorsitzenden. Heute kann der 82-Jährige noch immer nicht vom Pferdesport lassen.

So wird man ihn am Wochenende in Könderitz treffen. Im Verein wird er wegen seiner Ruhe und Beständigkeit geschätzt. Steinbach wohnt seit vielen Jahren in Würchwitz, war hier als Bürgermeister aktiv und wurde schließlich als Egon-Darsteller mit den humorvollen Filmen der Würchwitzer Olsenbande über die Region hinaus bekannt. In den Sattel steigt Steinbach freilich längst nicht mehr, doch Pferde gehören noch immer zu seinem Hof. (mz)