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32. Schönburgfest 32. Schönburgfest: Heiße Nacht, kühle Luft

Von Hans-Dieter Speck 06.07.2003, 15:09

Schönburg. - Dem Vater der Schönburgfeste, den im Oktober vorigen Jahres verstorbenen Hartwig Stützer - Landwirt, Bürgermeister und Heimatdichter -, ist eine Tafel gewidmet, die am Sonntag an der Burghofmauer der Schönburg enthüllt wurde. Viele Einwohner und Gäste der Burg hatten sich eingefunden, darunter auch Sachsen-Anhalts Justizminister Curt Becker, Naumburgs Oberbürgermeister Hilmar Preißer und der Vorsitzende des Kreistages, Wolfgang Beckmann. Die Witwe Hartwig Stützers, Christel Stützer, war anwesend, ebenso der Weggefährte des Geehrten, Rudolf Schlüßler (80).

Die Schönburger Blasmusikanten spielten "Ich hat einen Kameraden", Volker Kindel vom Heimatverein erinnerte an die Verdienste Stützers, der bald nach dem Krieg ein Kulturensemble gegründet und die Feste auf der Burg ins Leben gerufen hatte. "Die Leute sollen wieder lachen können", war seine Devise. So war das heitere Programm zum nunmehr 32. Schönburgfest, in das die Ehrung einbezogen wurde, ganz im Sinne Stützers.

Dem Wetter zum Trotz wurde wieder zwei Tage lang gefeiert, nachdem bereits am Freitagabend "borderline" mit einem Programm der Welthits den Auftakt gegeben hatte. Sonnabendnachmittag trockneten einige Muttis verstohlene Abschiedstränen: Kurz vor Schließung der Possenhainer Grundschule warteten die Mädchen und Jungen mit einem letzten Programm auf. Draußen schüttete es, wie aus Eimern, im Festzelt schlug die Stimmung erste Wogen: Die Weisbacher Musikanten aus der fränkischen Rhön, junge Leute, darunter viele Mädchen, und viele spielten auf - Blasmusik mit Gesang, teils modern, teils für Herz und Gemüt, aber immer mit Schwung und Tempo. Unter den Gästen wurde auch ein alter Freund der Schönburger begrüßt, Czeslaw Pantula aus Lancut (Polen), dessen Tanzgruppe vor zwei Jahren auf der Burg begeisterte. Mit dem Abendprogramm hatte der Heimatverein einen guten Griff getan: Die Andreas Lorenz Showband hatte erstklassige Solisten mitgebracht. Die hatten sich auf die Schönburger total eingestellt und suchten die Nähe zum Publikum. Da bliesen die aus TV-Sendungen bekannten Trompetensolisten Charlotte und Jürgen Wendling aus der Mitte des Publikums einen klassischen Rocksong und ulkten Remmi & Demmi, die Sachsenkönige, mit den Zuschauern.

Eine heiße Nacht trotz magerer 14 Grad Celsius wurde es, als Ria Hamilton auf die Szene wirbelte. Die ausgeflippte Sängerin aus Jamaika brachte in atemberaubendem Tempo Rock, Pop und Blues auf die Bühne und unter das Publikum. Zahlreiche Zugaben wurden gegeben, die Tanzfläche blieb nie leer. Bis weit nach Mitternacht ging der Spaß auf der ehrwürdigen Schönburg, um dann gestern mit Chorgesang, Tanz und Blasmusik beschaulich auszuklingen.