15 Jahre Euro 15 Jahre Euro: Dieser Sammler hat die wertvollsten Münzen

Zeitz - Der Euro ist für den Zeitzer Istvan Marton nicht einfach nur das gängige Zahlungsmittel in großen Teilen Europas. Seit die Währung vor 15 Jahren eingeführt wurde, sammelt der gebürtige Ungar die Münzen auch. Viele Alben und andere Sammelbehältnisse sind mit Euro- und Centstücken aus den verschiedenen Ländern gefüllt. Zudem besitzt er Raritäten als Sonderprägungen und Gedenkmünzen zu verschiedenen Anlässen.
Erst zu Weihnachten hat ihm sein Sohn mit zwei achteckigen Fünf-Euro-Kupfermünzen eine Freude gemacht. Die eine zeigt die Abbildung eines Feldhasen, den Albrecht Dürer malte, und die andere ist dem 150-jährigen Jubiläum des Donauwalzers gewidmet. Und dass er das originale Euro-Starterpaket in der Plastiktüte, herausgegeben am 19. März 2001, aufbewahrt hat, gehört für ihn wie selbstverständlich dazu.
„Ich sammle die Münzen, weil sie mir gefallen“
„Ich sammle die Münzen, weil sie mir gefallen. Aber ich zahle nicht jeden Preis“, sagt der Sammler, der sich deshalb nicht als klassischer Numismatiker bezeichnet. Denn nur die Münzsätze einfach zu kaufen, sei ihm nicht nur zu teuer, es würde ihm vor allem keinen Spaß machen. So spaziert er lieber über Flohmärkte auf der Suche nach einem Euroschnäppchen oder tauscht mit anderen Münzsammlern. Und nach Einkäufen würden seine Frau und er ihre Portemonnaies ohnehin regelmäßig durchforsten, um zu schauen, ob sich nicht das eine oder andere fremde Euro-Stück darin findet, berichtet der 63-Jährige. Er habe sogar eine Liste angelegt, auf die er geschrieben hat, welche Münzen ihm noch fehlen oder welche er nur in schlechter Qualität besitzt.
„Gerade die Euro- und Cent-Münzen aus den kleinen Ländern wie Monaco oder Andorra sind schwer zu bekommen“, sagt er und berichtet, das seine Frau jüngst eine 50-Cent-Münze aus San Marino unter ihren Geldstücken entdeckte.
Auch auf die Herausgabe-Jahre der Geldstücke achtet er
Natürlich kaufe er hin und wieder auch das eine oder andere Exemplar, allerdings achte er darauf, dass er die Münzen zum Ausgabepreis erwirbt. Etwa bei den 5-Euro-Stücken, die einen farbigen Kunststoffring inkludiert haben.
Ein bisschen wissenschaftlich geht Istvan Marton aber schon an die Sache heran. Dort wo Laiensammler froh sind, die Reihen der Münzen vollständig zusammenzutragen, sortiert Istvan Marton zumindest die deutschen Euro-Münzen nach den entsprechenden Prägestellen. Fünf davon gibt es in Deutschland. Auch auf die Herausgabe-Jahre der Geldstücke achtet er, so wurden in Belgien, Frankreich, Finnland, Spanien und den Niederlanden schon 1999 die ersten Euromünzen geprägt.
Exemplare in Spanien und den Niederlanden
Zudem zieren die neuesten Exemplare in Spanien und den Niederlanden beispielsweise, die neuen Regenten der beiden Monarchien. „Insofern gibt es immer etwas Neues und es wird nicht langweilig“, sagt Marton, dessen Sammelleidenschaft sich lange nicht nur auf Geldstücke erstreckt. Briefmarken, Postkarten, aber auch postalische Ganzsachen gehören genauso dazu. Als Mitglied des Vereins für Briefkunde Zeitz von 1880, dem er seit 1981 angehört, hat er schon an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen und Preise gewonnen. Und auch in seinem Heimatland hat er seinem Sammler-Hobby schon im Verein gefrönt.
Münzen faszinieren den gelernten Schiffbauschlosser, der Anfang der 70er Jahre der Arbeit wegen in die Elsterstadt gekommen ist und wegen der Liebe schließlich ganz blieb, dabei schon seit früher Kindheit. „Ich bin am Balaton groß geworden, dort mussten meine Schwestern und ich öfter auch im Weinberg mithelfen. Einmal beim Hacken entdeckte meine Schwester eine alte römische Bronzemünze“, erzählt er. Die habe bei dem damals Zehnjährigen die Neugier entfacht, und so habe er seiner Schwester die Münze abgeschwatzt und fortan interessante Münzen zu den Objekten seiner Begierde erklärt.
Die Bronzemünze hat der Zeitzer mittlerweile nicht mehr, dafür interessante D-Mark- und Euro-Münzen sowie Geldstücke aus seiner Heimat. Zwar gilt in Ungarn nach wie vor der Forint, doch das Land ist seit dem 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Und anlässlich des Beitrittes des Donaulandes wurden damals ebenfalls Sondermünzen herausgegeben. (mz)



