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Wohnen in Piesteritz Wohnen in Piesteritz: Mieter klagen über Müll und Scherben in Werkssiedlung

Von Marcel Duclaud 28.01.2016, 16:48
Attraktive Wohnlage: die Piesteritzer Werkssiedlung
Attraktive Wohnlage: die Piesteritzer Werkssiedlung klitzsch Lizenz

Wittenberg - Scherben, überquellende Mülleimer, ein verdreckter Spielplatz - Bewohner der Piesteritzer Werkssiedlung sind sauer und wenden sich an die Zeitung: „Da stapelt sich der Müll“, schimpft eine junge Mutter: Sie verweist auf zerbrochene Flaschen auf Straßen und Wegen, auf Tüten mit „Hundekacke“, auf den Spielplatz: Der „sieht verheerend aus“.

Es handle sich zum Teil noch um Hinterlassenschaften der Silvesternacht. „Das ärgert mich ungemein“, sagt sie, zumal für den Hausmeisterservice gezahlt werden müsse. Die Probleme dürften mit dem Wegfall der Piesteritzer Servicegesellschaft zum Jahreswechsel zu tun haben. Der Eigentümer der Siedlung, die Deutsche Wohnen AG, hatte den Vertrag gekündigt, die Gesellschaft musste den Betrieb einstellen (die MZ berichtete). Die Servicegesellschaft kümmerte sich bislang um all diese Dinge und war Ansprechpartner vor Ort. Jetzt gibt es eine Servicenummer in Berlin, an die hat sich die junge Mutter auch gewandt. „Die Beschwerde wurde aufgenommen, aber sie muss wohl irgendwo hängen geblieben sein.“

Marko Rosteck, Pressesprecher des großen Wohnungsunternehmens, räumt ein, dass „es im Zuge des Übergangs in der Bewirtschaftung in Piesteritz noch Anlaufschwierigkeiten gibt. Dafür entschuldigen wir uns.“ Zugleich sei man jedoch „sehr zuversichtlich, kurzfristig zu einer für unsere Mieter zufriedenstellenden Bewirtschaftung zu kommen“.

Das hoffen die Mieter auch, Zweifel haben sie allerdings. Aus der Siedlung ist zu hören, dass ein Hausmeisterdienst beauftragt sei, der aber in Leipzig sitze. Vor Ort sei zwar jemand zuständig, der aber könne nicht alles schaffen. Immerhin ist gestern begonnen worden mit der Müllbeseitigung,

Unterdessen begründet die Deutsche Wohnen AG gegenüber der MZ das Aus für die Servicegesellschaft wie folgt: „Da wir ansonsten mit festen Systemanbietern und bewährten Partnerfirmen zusammenarbeiten, entsprach dies nicht unserem gängigen Bewirtschaftungsmodell.“ Im Falle Piesteritz sei für eine Übergangszeit eine Ausnahme gemacht worden, „um für die Bewohner Kontinuität zu gewährleisten und dem langjährigen Engagement der Servicegesellschaft Rechnung zu tragen“. Beim jetzt erfolgten Übergang der Bewirtschaftungsaufgaben habe das Unternehmen ebenfalls Wert auf Kontinuität gelegt. Rosteck: „Der neue Kundenberater vor Ort ist ehemaliger Mitarbeiter der Servicegesellschaft, ebenso wurden Handwerker und Techniker des Unternehmens an Partnerfirmen und Systemanbieter der Deutsche Wohnen vermittelt, die damit weiterhin für diese Siedlung zuständig sind.“ Die Deutsche Wohnen sei in der Bewirtschaftung historisch und baulich wertvoller Siedlungen erfahren und könne auf kompetente Dienstleister bauen. (mz)