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Holzdorfer Bundeswehr mit sozialem Engagement Wittenberger Sportler mit Herz für Kinder

Zwei Volleyball-Teams unterstützen ein Sommerfest im Juni und ein mehrtägiges Paddelcamp. Die Wittenberger Allstars bezwingen die Bundeswehr-Auswahl aus Holzdorf im Tiebreak.

31.05.2025, 06:00
Die Allstars besiegen die Holzdorfer Bundeswehr-Auswahl im Tiebreak.
Die Allstars besiegen die Holzdorfer Bundeswehr-Auswahl im Tiebreak. Foto: Sascha Graf

Wittenberg/mz. - Das ist ein finanzieller Paukenschlag: 7.505 Euro an Spenden hat das Benefizspiel im Volleyball zwischen den Allstars – das sind Spieler aus der Wittenberger Hobby-Liga – und der Bundeswehr-Auswahl Holzdorf eingebracht. „Ich bin total begeistert“, sagt Tobias Baumgarte, der von der Summe „überwältigt“ ist. Der Vorstandsvorsitzende vom Verein Reso-Witt ist angetan, dass so „viele Leute“ ihre Herzen und ihre Brieftaschen geöffnet haben.

„Das kostet richtig Kohle“

Die Spendenerlöse fließen in ein gemeinsames Sommerfest von Reso-Witt und Jugendclub „Techna“ am 18. Juni – hier werden laut Baumgarte etwa 400 betreute Kinder beider Einrichtungen erwartet – und in ein mehrtägiges Paddelcamp mit 15 Kindern, die sonst nicht in den Genuss kommen, derartige Highlights zu genießen, für die Urlaub ein Fremdwort ist. „So etwas kostet richtig Kohle“, sagt der Reso-Witt-Chef. Jetzt sei alles „sehr solide“ finanziert. Der Experte geht davon aus, dass sogar „Restmittel“ zur Verfügung stehen werden. Dieses Geld soll für einen Tagesausflug mit weiteren Kindern eingesetzt werden.

Neben dem finanziellen Erfolg sehen die 250 Zuschauer auch einen sportlichen Paukenschlag. Auf dem Parkett der Stadthalle geht es sehr ehrgeizig zur Sache. Es muss sogar eine Gelbe Karte verhängt werden. Holzdorf ist mit einem kleinen, aber starken Kader angereist. Lars Heß ist sogar Nationalspieler der Bundeswehr. Hinzu kommt ein Spieler, der in Schöneiche Erfahrungen in der dritten Liga gesammelt hat.

Die Gäste spielen mit „sehr viel Engagement“, lobt MTV-Abteilungsleiter und Mitorganisator Danny Knitschke. Bei den Allstars sind die Trainer die prominentesten: MTV-Regionalspieler Nico Kolbe und MTV-Libero-Legende Steffen Fleischer. Ihr Team gewinnt überraschend den ersten Satz mit 25:21. Die Bundeswehr antwortet mit Satzsiegen von 25:20 und 25:12 und sieht im vierten Durchgang schon wie der sichere Sieger aus. Im Schlussspurt müssen zwei Punkte Vorsprung ins Ziel gebracht werden. Doch die Allstars präsentieren Nervenstärke und können den vierten Satz noch zum 25:23 drehen. Und diese Nervenstärke sorgt auch für den 15:13-Tiebreak-Sieg und den 3:2-Gesamterfolg.

Liebe auf den ersten Blick

Moderator Werner Roß entdeckt unter den Zuschauern auch Johanna mit ihrem Hund Alexa. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt sie über ihren Vierbeiner, den sie den Sportlern zu verdanken hat. Bei der ersten Benefizaktion der Volleyballer vor einem Jahr steht das inzwischen zehnjährige Mädchen, das aktuell einen Spielball mit Unterschriften der Volleyballer erhält, im Mittelpunkt. Die Schülerin ist aufgrund einer schweren Krankheit auf einen Therapiehund angewiesen. Die Krankenkasse zahlt diese wichtige Unterstützung aber nicht. Selbst eine Beteiligung an den Kosten wird abgelehnt. Und so springen völlig unbürokratisch die Volleyballer ein.

Werner Roß interviewt Johanna, die mit Hund Alexa vor Ort ist.
Werner Roß interviewt Johanna, die mit Hund Alexa vor Ort ist.
Foto: Sascha Graf

Es gibt aber auch Verwaltungen, die unbürokratisch helfen. So lobt Knitschke in einem öffentlichen Statement den Landkreis für seine Unterstützung für den Sport. So werden zum Beispiel die Hallen kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Lob hört Vize-Landrat Jörg Hartmann (CDU) gern. Und auch Katharina Louzek, die Präsidentin des Kreissportbundes, ist vor Ort. Auch solche prominenten Ehrengäste sind eine Wertschätzung für die Hobby-Volleyballer und ihrem sozialen Engagement.

Und so sprechen die Gastgeber in den sozialen Medien von „einem Riesenerfolg“ der zweiten Benefizveranstaltung.

„Es wird einen dritten Streich geben“, kündigt Knitschke im Gespräch mit der MZ an.