Veranstaltungen Wittenberg will wieder feste feiern
„Sommerkultwochen“ auf der Schlosswiese sollen im Juli an das Flair von 2017 erinnern.

Wittenberg/MZ - Die mittlerweile etwas schwächelnde Corona-Pandemie lässt in der Stadt Wittenberg Hoffnungen auf einen unbeschwerten Sommer sprießen. Nach zwei eher mageren Sommern mit eilig aus dem Boden gestampften aber durchaus erfolgreichen kleinen Ersatz-Formaten sollen die Wittenberger und ihre Gäste 2022 nun wieder etwas erleben, das an die früheren Kultursommer heranreicht. „Sommerkultwochen“ - die Schreibung des Kompositums ist noch nicht ganz klar - heißt das knapp fünfwöchige Event, das vom 1. bis 31. Juli am Schloss über die Bühne gehen soll. Auf der Schlosswiese wird in dem Zeitraum eine permanente Bühne stehen, die dann von den verschiedensten Akteuren genutzt wird - ganz ähnlich wie im Sommer der Reformation vor dann fünf Jahren. Man wolle ein „Flair“ erzeugen, das an das Jahr 2017 erinnert, sagte der derzeitige Geschäftsführer der Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH, Marcus Sattler, bei der Vorstellung des Vorhabens in dieser Woche. Sattler, eigentlich ein Finanzexperte der Stadtverwaltung, ist seit dem unfreiwilligen Weggang von Giorgos Kalaitzis im Sommer 2021 „Interim-Geschäftsführer“ der städtischen Marketinggesellschaft.
Weinfest zieht um
Ein Teil des genannten Zeitraums werde exklusiv von der Wittenberger Veranstaltungsagentur „Dalichow Events“ bespielt, andere Tage sind beispielsweise für die traditionellen „Hofkonzerte“ reserviert - und auch das Wittenberger Weinfest, das zuvor immer auf dem Markt stattgefunden hat, bevor es dann zweimal der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, soll in diesem Jahr auf der Schlosswiese stattfinden. Konkrete Namen und Acts wurden bei der Vorstellung der „Sommerkultwochen“ noch nicht genannt, es bestehe allerdings „kein Anlass zur Sorge“, dass Wittenberger Akteure dort „außen vor bleiben“, wie Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) betonte. Entsprechende Befürchtungen waren noch unter der Ägide von Kalaitzis von heimischen Kulturanbietern geäußert worden und hatten dann auch die Lokalpolitik erreicht. Sicher würden die Freitag- und Samstagabende auf der Schlosswiese für kommerzielle Veranstaltungen genutzt, doch es bekämen dort beispielsweise auch Vereine ein Podium, so Zugehör, der im Übrigen schon mal einen „Frühschoppen“ am Sonntag und gemeinsames „Tatort“-Gucken anregte.
SKW unterstützt Kultursommer
Zur Finanzierung der Sommerkultwochen will die Stadt Sattler zufolge einen Teil der großzügigen Zuwendung von SKW Piesteritz verwenden. Bereits Ende 2020 hatte das Unternehmen einen Gesamtbetrag von 650.000 Euro gespendet, davon 500.000 ausdrücklich für einen solchen Kultursommer, der dann 2021 aus bekannten Gründen allerdings nicht im geplanten Umfang stattfinden konnte. Zugehör dankte unterdessen Sattler und Tourismus-Chefin Kristin Ruske für ihre Bemühungen, auch während der Corona-Pandemie ein kulturelles Angebot auf die Beine zustellen; als ein Beispiel für solche Aktivitäten gilt die Reihe „Wittenberg für Dich“. Beider Engagement verdiene „allergrößten Respekt“, sagte der Oberbürgermeister.
Festsaison beginnt schon im März
Unterdessen will die Stadt mit dem Feiern nicht bis Juli warten. Bereits am 18. März, um 17 Uhr wird es anlässlich der Rückkehr der Schwäne Costa und Diva auf den Schwanenteich ein kleines Fest geben (die MZ berichtete). Kein Fest, aber ebenfalls ein Bürger-Treffen ist der Frühjahrsputz, der nach zweimaligem Ausfall nun am 25. März stattfinden wird. Wie Presse-Sprecherin Karina Austermann weiter mitteilte, lädt die Stadt die Wittenberger zudem am 9. April zum „Hafenkantenbummel“ ins neue Wohngebiet nach Kleinwittenberg ein.