1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Wittenberg: Wittenberg: Vom Studium in die Selbstständigkeit

Wittenberg Wittenberg: Vom Studium in die Selbstständigkeit

Von Ute König 01.01.2013, 17:27

Wittenberg/MZ. - Zunächst machte Kerstin Krause eine Ausbildung zur Schaufensterdekorateurin. Es folgte ein Architektur-Studium an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig und danach ging es nach Australien. "Ich wollte drei Jahre bleiben und berufliche Erfahrung sammeln", sagt die 29-Jährige. Doch die Finanzkrise kam dazwischen, die erhofften Jobs gab es nicht mehr. Nach einem halben Jahr kehrte sie nach Deutschland zurück. 2009 fasste sie dann den Entschluss, sich in Wittenberg selbstständig zu machen. "Was sollte schon passieren?" Wie wohl bei jeder Existenzgründung war der Anfang nicht leicht. Das Problem war aber nicht die geringe Berufserfahrung - die wuchs von Auftrag zu Auftrag und Fortbildungsseminare besuchte Kerstin Krause ebenfalls.

Vor- und Nachteile

Allerdings ist die Wirtschaftskraft in anderen Landkreisen und Ländern deutlich größer. "Aber mir ist klar, wo ich bin", sagt Krause. Flexibilität sei wichtig, weshalb sie auch weit über Wittenberg hinaus tätig ist. Nach drei Jahren kann die junge Unternehmerin aber sagen: "So langsam läuft's." Und in der Lutherstadt sieht sie durchaus Vorteile: Vielleicht gebe es weniger Auftraggeber, aber dafür auch weniger Konkurrenz. Zu ihren Kunden gehören viele Privatpersonen, die einfach einmal ihr Wohnzimmer umgestalten möchten, genauso wie lokale Unternehmen, für die sie die Schaufensterdekoration oder auch die Gestaltung von Messeständen übernimmt. Die meisten Aufträge seien Einzelaufträge. "Aber von einigen Kunden wurde ich schon weiterempfohlen", so Kerstin Krause. "Das ist natürlich die beste Werbung."

Generell ist "LooKK Design" ein Ein-Frau-Betrieb. Für größere Projekte arbeitet Kerstin Krause jedoch hin und wieder mit anderen Selbstständigen zusammen. Passende Partner findet sie nicht zuletzt bei den Wirtschaftsjunioren. Man helfe sich gegenseitig. Kurz nachdem sie sich selbstständig gemacht hatte, trat Kerstin Krause den Wittenberger Wirtschaftsjunioren bei und engagiert sich seither sehr in dem Kreisverband. "Man kann etwas für die Region machen", begründet sie ihren Einsatz. Dass das Ehrenamt zum Teil sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, stört sie nicht. Irgendwie stecke das Engagement einfach in ihr. "Das war schon immer so."

Engagement für die Jugend

Vor allem für Jugendliche setzt sich Krause ein. So ist sie bei der Organisation der Aktion "Ein Tag Chef" eingebunden und leitet auch das Projekt "Kurzfilme - über und für Toleranz", das die Wirtschaftsjunioren gemeinsam mit dem Institut für deutsche Sprache und Kultur an der Leucorea realisieren und das im kommenden Jahr noch ausgebaut werden soll. "Man muss versuchen, die Jugend hier zu halten", betont sie. "Sie sind nun mal das Wichtigste für die Zukunft."