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Wittenberg Wittenberg: Prüfung der Hundehalter gefordert

Von ALEXANDER BAUMBACH 01.05.2011, 17:04

WITTENBERG/MZ. - "Es gibt für alles heute einen Führerschein, darum sollten wir auch bei den Hundehaltern hinter die Kulissen schauen. Ist der Halter überhaupt geeignet, sich um den Hund zu kümmern, reicht der Platz?", so Sachsen-Anhalts Landesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Rottweiler Klubs.

Als Familienhund sei die Rasse jedoch durchaus interessant, erzählt der junge Familienvater. Seit 20 Jahren züchtet man in seiner Familie die muskulösen Tiere. "Er ist geduldig. Rottweiler haben eine sehr hohe Reizschwelle - ehe den was aus der Ruhe bringt, das dauert lange", sagt Kemp. Nebenan balgen sich zwei Welpen, Kinder stehen daneben. Rottweiler "sind nicht nervös - wenn sie ordnungsgemäß gezüchtet, gehalten und erzogen wurden", schränkt der Experte jedoch ein.

Was Erziehung bei Hunden zu leisten vermag, präsentiert beispielsweise Paul aus Diesdorf. Der Elfjährige zeigt auf dem Tierheimgelände bei schönstem Sonnenschein und vielen Besuchern Kunststückchen mit Amy, einer zweijährigen Deutschen Kurzhaar-Dame. Der Jagdhund läuft zwischen seinen Beinen hindurch und folgt ihm aufs Wort.

Schützenhilfe für die Hundehalter gibt es dann noch von Jürgen Krause. Der stellvertretende Landesvorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes ist Tierheimchef in der Lutherstadt. "Aus meiner Sicht gibt es keine Hunde, die gefährlich geboren werden", erklärt auch er und fordert den Gesetzgeber zu Kurskorrekturen auf. "Zusammen mit den zuständigen Ministerien müssen wir schauen, wie die Situation wirklich ist. Das Gesetz zum Schutz der Bürger vor gefährlichen Hunden hat nämlich viele handwerkliche Fehler", erläutert der ehemalige Wittenberger Ordnungsamtsleiter. "Selbst die Ordnungsämter der Kommunen können mit diesem Gesetz nicht umgehen", fügt er hinzu.

Und: Auch auf dem Gebiet der Tierheim-Regularien gebe es Verbesserungsbedarf. "Wir brauchen ein Gesetz, das die Fundtierordnung sauber regelt. Da gibt es eine Verordnung von 1990, die einfach nicht mehr zeitgemäß ist", sagt Krause. Und auch sonst gibt es Fehler. "Wir haben seit Jahren eine Chip-Pflicht für Hunde - aber mancher Fundhund, der hier im Tierheim auftaucht, hat einen solchen und ist nirgends registriert. Da besteht Klärungsbedarf."