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Wittenberg Wittenberg: Kreis denkt über Renovierung in Möhlau nach

12.04.2011, 17:34

Wittenberg/Magdeburg/dpa. - Die Unterkunft von Menschen im Asylbewerberheim Möhlau (Landkreis Wittenberg) sorgt wieder für Kritik. Nach dem Willen des Kreistags soll das Gebäude renoviert werden. «Wir sind dabei, rechtlich zu prüfen, ob diese Entscheidung des Kreistages umgesetzt werden kann oder ob der Landrat (JürgenDannenberg (Linke)) gezwungen sein wird, dieser zu widersprechen», sagte ein Sprecher des Landkreises am Dienstag.

In dem Fall müsste sich der Kreistag erneut damit befassen. In dem Asylbewerberheim sind derzeit rund 200 Menschen untergebracht, darunter auch Familien. Die Grünen in Sachsen-Anhalt halten die Unterkunft in Möhlau nicht länger für die Unterbringung von Flüchtlingen und ihren Familien geeignet. Die Landkreisverwaltung hätte bereits 2009, als die Probleme bekannt wurden, dringend handeln müssen, sagte Grünen-Landeschef Christoph Erdmenger.

Die zentrale Unterbringung in dem zudem abseits gelegenen Heim in Möhlau war in der Vergangenheit öfters in die Kritik geraten.Deshalb wurde im Landkreis auch über eine dezentrale Unterbringung der Menschen in Wohnungen nachgedacht. Das Thema sei mit dem Kreistagsbeschluss nicht endgültig vom Tisch, sagte der Sprecher unter Hinweis auf die Möglichkeit des Widerspruchs. Für die Linke in Sachsen-Anhalt ist die zentrale Unterbringung von Asylbewerbern unhaltbar und inhuman.

Für die Betroffenen führen Sammelunterkünfte zu zusätzlichenpsychischen Belastungen, Privatsphäre und Bewegungsfreiheit bleiben ihnen weitgehend verwehrt. Die konzentrierte und oft isolierte Unterbringung mache die Teilhabe der Menschen am sozialen und kulturellen Leben faktisch unmöglich, sagte die Sprecherin der Fraktion für Asyl-, Flüchtlings- und Migrationspolitik, Henriette Quade.