Wittenberg Wittenberg: Gemeinsames Bürgerbüro
WITTENBERG/MZ/IRS. - In die Debatte um die Bürgerbüros des Landkreises hat sich jetzt auch Oberbürgermeister Eckhard Naumann (SPD) eingemischt. Er halte das Prinzip " Ein Bürgerbüro für eine Stadt" für richtig, sagte Naumann am Freitag vor der Presse und verwies auf entsprechende Gespräche mit der Kreisverwaltung. Dem Bürger sei nicht zuzumuten herauszufinden, welche Verwaltung für welches Anliegen zuständig sei. Die Stadtverwaltung habe vor gut zehn Jahren mit ihrem Einzug ins Neue Rathaus eine Menge in ihr Bürgerbüro investiert, damit es diesen Namen auch verdient. Gut 80 Prozent aller Anliegen könnten auf diese Weise gleich vor Ort erledigt werden, also ohne dass der Bürger wiederkommen oder lange Wartezeiten in Kauf nehmen müsse.
Naumann kritisierte in diesem Zusammenhang den Rückzug anderer Behörden: Anliegen, die das Katasteramt (verzogen nach Dessau) betreffen, oder auch die Kfz-Zulassung können bereits seit einigen Jahren nicht mehr im städtischen Bürgerbüro erledigt werden, bedauert der Oberbürgermeister.
Gemeinsam mit den Nachbarstädten und -kreisen in der Regionalen Planungsgemeinschaft geht die Lutherstadt laut Naumann noch einen Schritt weiter und will ihr seit 2008 angebotenes "Mobiles Bürgerbüro" im Rahmen einer Untersuchung weiterentwickeln als Teil der "ländlichen Daseinsvorsorge". Der "Bürger kann hoffen, dass die Behörde zu ihm kommt", wenn er eines Tages nicht mehr zu ihr in die Kreisstadt kommen kann, beschreibt Naumann eine Entwicklung, die sich angesichts der älter werdenden Bevölkerung in Zukunft noch stärker bemerkbar machen wird.
Dass der Weg zum Bürger manchmal an Details scheitern kann, steht auf einem anderen Blatt. Wegen der hoheitlichen Aufgaben sind nur bestimmte Drucker und anderes Gerät - etwa für den Daumenabdruck - erlaubt. Andererseits dürfen die nicht leichten Koffer aus genanntem Grund nicht aus den Augen gelassen werden. Bei Frauen - und viele Mitarbeiter in diesem Bereich sind weiblich - greift ab einer bestimmten Zahl an Tragekilos aber der Arbeitsschutz. "Wir bauen einen neuen Koffer", versprach am Freitag der Geschäftsführer der Kommunalen Datenverarbeitungsgesellschaft (KDG), Martin Ebert, ein leichteres Exemplar.