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Vanlife-Festival in Ferropolis Wiederbelebung nach einem Herzstillstand: Das ist im Ernstfall zu tun

Ein Erste-Hilfe-Truck von Johannitern und Ratiopharm gibt beim Vanlife Unterstützung zur Wiederbelebung bei Herzstillstand. Was man tun muss.

Von Thomas Klitzsch 23.07.2024, 15:19
 In der Praxissituation leistet der Dresdener Erste Hilfe. Die Johanniter unterstützen den Mann dabei.
In der Praxissituation leistet der Dresdener Erste Hilfe. Die Johanniter unterstützen den Mann dabei. (Foto: Thomas Klitzsch)

Gräfenhainichen/MZ. - Zum Vanlife-Festival in Ferropolis am vergangenen Wochenende waren in der Arena Wohnmobile und Trucks für Abenteuerreisen zu sehen. Doch ein Truck stach besonders aus der Menge hervor: Er war orange-weiß lackiert und hatte es im wahrsten Sinne des Wortes in sich.

In Kooperation von Johanniter und dem Pharmakonzern „Ratiopharm“ wurden die Gäste des Vanlife animiert, in einem etwa zehnminütigen Training die Wiederbelebung nach einem Herzstillstand zu üben. Denn immerhin rund 50.000 Menschen erleiden jährlich einen Herzstillstand. Doch nur etwa zehn Prozent von ihnen überleben, weil die Erste Hilfe durch Herzdruckmassage und Beatmung häufig zu spät kommt. Auch die Anwendung eines Defibrillators kann Leben retten. Dabei könne man nichts falsch machen – außer, wenn man nichts macht, sagen die Fachleute.

 Der Truck auf dem Vanlife
Der Truck auf dem Vanlife
Foto: Klitzsch

Vier Mitglieder der SEG der Johanniter-Unfall-Hilfe aus Wittenberg sicherten das reibungslose Arbeiten des Trucks ab und gaben denen, die zum Erste-Hilfe-Training vorbeischauten, eine Hilfestellung. Eine junge Frau ließ sich die Handhabung eines Defibrillators erklären. Außerdem probierte sie die Station aus, an der man an einer Puppe die Herzdruckmassage üben konnte. Auf einem Bildschirm wurde ihr grafisch angezeigt, ob sie im richtigen Rhythmus ist und den Brustkorb auch wirklich kraftvoll genug drückt, um den Kreislauf der bewusstlosen Person in Gang zu halten.

Ein Mann aus der Nähe von Dresden wollte den Wiederbelebung-Kurs auch einmal ausprobieren. Er durchlief zuerst den „Erklärraum“. Dann wurde es für ihn ernst. Im hinteren Bereich des geräumigen Aufliegers war ein Zugabteil nachgestellt. Auf dem Boden lag eine Puppe, die eine Person darstellen soll, die einen Herzstillstand erlitten hat.

Der Zugführer redete mit dem Mann. Der Vanlife-Teilnehmer musste handeln. Er machte eine perfekte Herzdruckmassage und wechselte sich mit der Kollegin der Johanniter ab. Nun kam der Defibrillator zu Einsatz. Die „Puppe“ überlebte. Und das ist auch das Ziel: Mit dem Erste-Hilfe-Truck kommt man einen guten Schritt näher, tausende Leben zu retten.