Wette in Gräfenhainichen Wette in Gräfenhainichen: Eine Stadt sieht rot

Gräfenhainichen - Was passiert, wenn Fußballer und das Team eines Supermarktes miteinander wetten? Dann sieht eine ganze Stadt rot. Den Beweis lieferten jetzt die Kicker von Turbine Zschornewitz und der Rewe-Markt in Gräfenhainichen.
Beide Seiten hatten sich auf ein vorweihnachtliches Spiel eingelassen. „Es ist unsere jährliche Rewe-Weihnachtswette“, erklärt Marktleiterin Sabine Klitsch. Der Supermarkt unterstützt seit Jahr und Tag Vereine in der Region. „Aber sie müssen sich schon ins Zeug legen“, fügt die Chefin des Haues hinzu.
Sie legte die Messlatte hoch. Um 500 Euro für die Vereinskasse zu bekommen, sollten die Turbine-Fußballer mit wenigstens 50 als Weihnachtsmann verkleideten Personen anrücken. „Und dann sollen alle Kling, Glöckchen, klingelingeling singen.“ Sabine Klitsch wusste von vornherein, dass die Aufgabe so leicht nicht zu erfüllen war. „Aber sie werden das schaffen“, ahnte sie schnell.
Die Fußballer im Turbine-Dress waren ebenso zuversichtlich. „Das packen wir locker“, tönte Fußball-Urgestein Frank Thieke. Bertram Jacobi, der Abteilungsleiter Fußball bei Turbine, hatte ebenfalls keinen Zweifel am Erfolg.
Zumal die 500 Euro ein Segen für die Vereinskasse sein sollten. „Geld können wir immer gebrauchen.“
Im konkreten Fall sollte der Wettgewinn in die Organisation der Weihnachtsfeier einfließen. „Natürlich bekommt auch der Nachwuchs einen großen Teil“, erklärt Jacobi, der trotz reichlich Zuversicht nichts dem Zufall überlassen wollte. Die Sache mit den Weihnachtskostümen war eben nur die eine Sache. Die andere war das weihnachtliche Lied.
Es darf bezweifelt werden, dass die Zschornewitzer Fußballer Aufnahme in den Olymp der Sangeskünstler finden werden. Mühe darf ihnen allerdings nicht abgesprochen werden. Sie sangen aus Herzenslust. Textschwächen waren nicht entscheidend. „Den Text haben wir auf Papier dabei“, erklärt Bertram Jacobi und gibt den Takt im Chor der Weihnachtsmänner vor. „Erste Aufgabe gut gelöst“, schätzt Rewe-Chefin Sabine Klitsch ein. „Jetzt muss aber auch die Zahl der Weihnachtsmänner stimmen.“ Wer wettet, läuft Gefahr, zu verlieren. Darüber schmunzelt die Hausherrin. „Es ist doch für einen guten Zweck.“ Und so ist sie auch nicht missgelaunt, als es ans Abzählen geht. 20, 30, 40, 50 Weihnachtsmänner sind da. Ein Ende der Schlange ist noch nicht in Sicht. Als der letzte Rauschebart in den Markt marschiert, sind 93 Striche gemacht. Die Turbine-Kicker haben ihr Soll übererfüllt. „Wir haben es gehofft. Aber wir konnten ja nicht auf den ganzen Verein bauen. Die Tanzgirls und –boys hatten doch zeitgleich ihren Auftritt“, erklärt Bertram Jacobi. Die Erleichterung über den Wetterfolg ist ihm anzusehen.
Auch die Rewe-Mannschaft ist zufrieden. Die Aktion am Nikolaustag bescherte dem Markt jede Menge Besucher. Die hatten Spaß an der Wette und nutzten die Chance zum Foto mit dem Weihnachtsmann. „Das ist der Echte“, scherzt Sabine Klitsch. (mz)