Welttag des Buches Welttag des Buches: Bücherfreunde bitten zum Bücherbasar

Wittenberg - Das Buch und das geschriebene Wort leben. Entgegen mancher pessimistischer Prognosen zeigen die Erfolge der alljährlichen Leipziger Buchmesse, dass Bücher keineswegs zu den Auslaufmodellen zählen. Einen weiteren Beweis dafür will am kommenden Montag, dem 23. April - es handelt sich um den Welttag des Buches - ab 13.30 Uhr wieder einmal der Bücherbasar vor der Wittenberger Stadtbibliothek in der Schloss-Straße liefern.
Auch diesmal dürfte dieser seine Anziehungskraft auf Bücherwürmer nicht verfehlen. Zumindest lässt das die Erfahrung vorangegangener Veranstaltungen erahnen.
Heinz Hoffmann vom Verein Wittenberger Bücherfreunde bezeichnet sich selbst als ausgesprochen lesehungrig. Er wird mit seinen Vereinsfreunden den Stand betreuen.
Einige der Damen des Vereins sorgen für den kulinarischen Teil. Selbst gebackener Kuchen, dazu ein Tässchen Kaffee und ungestört in Büchern blättern - was gibt es mehr, um glücklich zu sein?, finden die Organisatoren. Das Rahmenprogramm verspricht auch so einiges. Die Historikerin und Buchautorin Sabine Hennig-Vogel hat sich einem Metier verschrieben, das so manchem Zeitgenossen wie eine Geheimschrift erscheint.
Dabei war es in vielen Fällen noch die Schreibschrift ihrer Großeltern, jenes damals gebräuchliche Sütterlin, das heutzutage zu entziffern so manchem Kopfzerbrechen bereitet. Falls Interessenten damit an ihre Grenzen stoßen, wird ihnen im Rahmen eines kleinen Workshops Sabine Hennig-Vogel weiterhelfen.
Am 18. April laden die Wittenberger Bücherfreunde um 16 Uhr zu ihrer Reihe „Kreativ in der Bibliothek“ in den Veranstaltungsraum der Bibliothek ein.
Zu Gast sind diesmal die amerikanischen Studenten Grace Runyon und Rachael Monroe sowie Lesepatin Regina Eilemann. Grace und Rachael sind Studentinnen der amerikanischen Wittenberg University aus der Partnerstadt Springfield und absolvieren zur Zeit ein Praktikum im Nachbarschaftstreff Wittenberg-West. Gemeinsam mit Regina Eilemann werden sie das wunderschön gestaltete Buch „The Matchbox Diary - Das Streichholzschachtel-Tagebuch“ von Paul Fleischmann mit Illustrationen von Bagram Ibatoulline in englischer und deutscher Sprache vorlesen.
Eingeladen sind alle Großen und Kleinen, die Spaß an der englischen Sprache haben und gerne Geschichten hören. Im Anschluss ist Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam mit Regina Eilemann mit leeren Streichholzschachteln zu basteln.
Da sind die Feldpostbriefe des Großvaters aus dem Ersten Weltkrieg oder das handgeschriebene Kochbuch der Oma, das es zu enträtseln gilt. Hennig-Vogel, die sich bereits als Kind dafür interessierte, lernte das Sütterlin autodidaktisch. Besucher der Bibliothek können an diesem Tag von ihrem Angebot profitieren. Sie können sich ein Herz fassen und in verstaubten Familienarchiven nach alten Dokumenten stöbern, die es wert sind einmal „übersetzt“ zu werden. So mancher wird erstaunt sein, was da so alles ans Tageslicht befördert wird.
Bis gegen 17 Uhr wird auf dem Bücherbasar das gesamte Spektrum angeboten. Es reicht vom Koch- und Sachbuch über Kinderliteratur bis hin zur Belletristik und antiquarischen Büchern.
Der Erlös fließt als Spende für in Projekte der Stadtbibliothek. Dazu zählen neben Schriftsteller- Lesungen auch Preise für den Kinderlesewettbewerb.
Bibliotheksleiterin Katrin Hanß lobt die Aktivitäten der Bücherfreunde: „Sie bereichern unsere Angebote und sind ein echter Gewinn.“ Zu den rund 35 Mitgliedern zählen auch Kulturstadtrat Volker Werner oder die Wittenberger Künstlerin Ute Walter. Daneben engagieren sich Buchautoren wie Antje Penk und Sylke Scheufler im Verein. Vereinschefin Sylvia Ziegler kann sich auf ihre Mitstreiter verlassen, die sich mit viel Herzblut und Ideen in den 2014 gegründeten Verein einbringen. (mz)