Freizeit in Wittenberg Was sich auf dem Kunstweg erleben lässt
Nach langer Pause wird in Wittenberg ein besonderes Projekt fortgesetzt. Worauf man gespannt sein kann und was diesmal neu ist.

Wittenberg/MZ. - Nach zehnjähriger Pause gibt es eine Wiederbelebung des Projektes „Wittenberger Kunstwege“. Zur zentralen Eröffnung wird am morgigen Freitag, 16. August, um 17 Uhr ins Stadtlabor, Markt 3 eingeladen. Veranstalter ist die Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH, die sich jedoch auf das organisatorische Know-how des Wittenberger Künstlerpaares Silvia Topanka-Freihube und Bertram Freihube sowie deren gute und langjährige Kontakte in die Szene stützen kann. Nun sind 30 Künstlerinnen und Künstler in 28 Geschäften der Wittenberger Altstadt angekündigt.
Von Motto überrascht
Seinen Ausgangspunkt nahm das erneute Engagement von Topanka-Freihube und ihrem Mann zum Neujahrsempfang in Wittenberg: „Als wir vom Jahresmotto ,Kunst findet Stadt’ überrascht wurden, haben wir uns spontan mit Kristin Ruske getroffen und gesagt, da müssen wir was machen“, so Topanka-Freihube gegenüber der MZ. Ruske, Leiterin der Tourist-Info, habe dann „die Fäden zusammengehalten“. Zu den Akteuren, die zusammengeführt wurden, gehört demnach neben der Marketing GmbH auch die Wirtschaftsförderung und eben das Künstlerpaar. Die Aufgaben im Vorfeld waren vielfältig. Hinsichtlich der Wirtschaftsförderung teilt Topanka-Freihube mit: „Wir wollten mehr in den Leerstand der Einkaufsstraßen gehen.“ Doch war es offenbar nicht ganz einfach, geeignete Hauseigentümer zu finden. Beteiligt sind nun lediglich zwei Leerstandgeschäfte. Umso positiver war hingegen die Resonanz auf Künstlerseite. Von den 30 kommen drei sogar aus Halle und Berlin.
Lebenswege auf der Stadtseite
Zu den Neuerungen in diesem Kunstwege-Jahrgang gehöre es, dass die Vitas der Künstler im Internet auf der Stadtseite unter www.wittenberg.de/kunstwege zu sehen sind und auch per QR-Code von den Wegpunkten abgerufen werden können. Letztere befinden sich auf den Gehwegen vor den beteiligten Läden. Wie schon in der Vergangenheit wird Bertram Freihube wieder kostenlose Kunstwege-Stadtführungen anbieten, jeweils samstags ab 11 Uhr und am Freitag, 23. August, ab 16 Uhr. Treffpunkt ist jeweils das Rathausportal am Markt. Begleitend soll ein Kunstblog auf der Seite der Tourismus-Information starten, den Freihube schreibt. Abgesehen davon freue man sich, „dass seit der letzten Auflage vor zehn Jahren einige neue Künstler mit ihren Ateliers in die Innenstadt gezogen sind und in ihren eigenen Ateliers ausstellen“, so Topanka-Freihube, die selbst mit ihrem Mann in der Collegienstraße das Ladenatelier „Kunstkonsum“ betreibt.
Teils offensichtlich...
Nach der Eröffnung am 16. August sind die Kunstwege bis 6. September zu erleben. „Teils offensichtlich, teils erst zum Entdecken mischt sich Kunst in die Schaufenster der Geschäfte der Altstadt, belebt den Leerstand und lädt zu einem besonderen Einkaufsbummel ein, der die Sinne für den Dialog von Kunst und Alltag schärft“, heißt es in einer Mitteilung.
Im täglichen Leben
Das Projekt „Wittenberger Kunstwege“ ist eine Plattform für professionelle Künstler und ambitionierte Laien. „Von bildender und angewandter Kunst, von großen Formaten bis kleinen Schmuckstücken und alles immer im Zusammenspiel mit dem täglichen Leben und nicht in die Ruhe und Entrücktheit von Galerieräumen gestellt“, heißt es in einer Mitteilung, in der eingeladen wird, Ausschau zu halten nach den farbigen Wegpunkten. Diese weisen auf die teilnehmenden Geschäfte hin. Zum Eröffnungsabend am 16. August gibt es mit der „Querschnitte“-Ausstellung einen Überblick über die Vielfalt des künstlerischen Schaffens. Dazu laden Händler der Altstadt, die Künstler und die Stadt ins Stadtlabor Markt 3 ein. Danach werden die „Querschnitte“ für weitere drei Wochen im „Arsenal“ zu sehen sein.