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Vorbereitung auf den Kirchentag Vorbereitung auf den Kirchentag: Gesperrte Straßen, gesperrte Elbebrücke

Von Anne Nicolay-Guckland und Marcel Duclaud 31.03.2017, 17:39
Den Blick auf die Stadt sollen die Teilnehmer des Kirchentagsgottesdienstes genießen können.
Den Blick auf die Stadt sollen die Teilnehmer des Kirchentagsgottesdienstes genießen können. Baumbach

Wittenberg - Knapp zwei Monate noch, dann kommen sehr, sehr, sehr viele Menschen nach Wittenberg, um einen Gottesdienst auf den Elbwiesen zu erleben. Gerechnet wird zurzeit mit 200.000 Gästen, es können mehr werden oder auch weniger.

Fest steht, es ist „eine wahnsinnige Herausforderung, die Besucherströme im Griff zu halten“. Das sagt Holger Zubke, Fachdienstleiter bei der Kreisverwaltung, und neben vielen anderen seit Jahren damit befasst. „Wir wollen die Einschränkungen so gering wie möglich halten, die Sicherheit aber so hoch es geht. Das ist eine Gratwanderung.“

Die MZ gibt einen (unvollständigen) Überblick, was auf die Bürger des Kreises Wittenberg zukommt.

Was alles gesperrt ist am Kirchentagswochenende

Zuallererst natürlich die Elbebrücke für Autos und Fahrräder, komplett am Sonntag (28. Mai) zwischen 7 und 19 Uhr; mit Sondererlaubnis kann sie passiert werden von Samstag, 12 Uhr bis Sonntag, 7 Uhr und von Sonntag, 19 Uhr bis Montag, 4 Uhr.

Gesperrt sind darüber hinaus etliche Straßen, aus Gründen der Sicherheit und um den Shuttle-Verkehr nicht zu behindern: Die B 187 von der Hafenbrücke bis zur Ecke Zahnaer Straße (Samstag, 12 bis Montag, 4 Uhr).

Die B 187 von der Braunsdorfer Straße bis zum T-Knoten von Sonntag, 5 Uhr bis Montag, 4 Uhr. Die Ortsdurchfahrt Pratau ab „An den Brandmaßen“ bis „Alte Wittenberger Straße“, Samstag, 12 Uhr bis Montag, 4 Uhr. Die B 107 ab Jüdenberg bis Abzweig B 100/Gräfenhainichen.

Anwohner sollen die Dessauer Straße an bestimmten Punkten queren dürfen: An der Christuskirche, Lugstraße, Pestalozzistraße, Am Tore, Friedrich-Wolf-Straße. Hinzu kommen kleinere Straßensperrungen, etwa Neustraße ab Fleischer- bis Lutherstraße oder Triftstraße ab Friedrichstraße bis Dresdener Straße oder Potsdamer Ring bis Dr.-Behring-Straße.

Weiträumige Umleitungen sollen entlasten

Ab Samstag, 12 Uhr wird der Verkehr ab Autobahn in Richtung Wittenberg über die Ausfahrt Köselitz geführt - über Cobbelsdorf, Senst, Straach und Reinsdorf. Der Verkehr aus Richtung Torgau in Richtung Autobahn soll möglichst fließen über B 100, Bergwitz, Selbitz, Schleesen, Naderkau, Goltewitz, Oranienbaum.

Aus Richtung Jessen in Richtung Autobahn wird der Verkehr an diesem besonderen Wochenende über Zahnaer Straße, Hüfnerstraße, Annendorfer Straße, Feldstraße, Eichstraße, Belziger Chaussee, Straach, Pülzig und Möllensdorf umgeleitet.

Wer erhält eine Ausnahmegenehmigung?

Die Elbebrücke ist ein neuralgischer Punkt, die Vollsperrung natürlich ein erhebliches Problem. Deshalb sollen Ausnahmegenehmigungen erteilt werden für die Zeit von Samstag, 12 Uhr bis Sonntag, 7 Uhr und Sonntag, 19 Uhr bis Montag, 4 Uhr. Als Gründe gelten medizinische und berufliche: Dialyse-Patienten bekommen natürlich eine, Pflegedienste ebenfalls oder Angestellte mit Nachweis vom Arbeitgeber.

„Es braucht einen triftigen Grund“, sagt Zubke. „Medizinische Behandlungen sind es, ein Fußballspiel eher nicht.“ Im Übrigen sei mit großen Arbeitgebern bereits gesprochen worden. Beantragt werden kann eine Ausnahmegenehmigung beim Fachdienst Ordnung und Straßenverkehr der Kreisverwaltung in der Breitscheidstraße (Tel. 03491/47 91 70), Formulare sind auch online erhältlich (www.landkreis-wittenberg.de unter „Service+Verwaltung“, dann „Formularpool“).

Dazu braucht es eine Kopie der Zulassungsbescheinigung, den Nachweis der Dringlichkeit und eine Angabe der Zeit, wann die Brücke passiert werden soll.

Wie das Passieren der Brücke vonstatten geht

Einfach rüberfahren geht an diesem Wochenende nicht - auch nicht mit Ausnahmegenehmigung. Laut Zubke werden zwei Sammelpunkte eingerichtet, einer in Eutzsch, einer in Wittenberg. Die Polizei bildet dann Konvois, die die Brücke passieren können, wenn die Gelegenheit günstig ist.

Wann und wie oft das sein wird, sei noch nicht absehbar: „Wir müssen die Lücken suchen.“ Die Polizei entscheide operativ, nicht zuletzt nach Informationen von Verkehrsbeobachtern. All jene, die keine Ausnahmegenehmigung erhalten und trotzdem die Elbseite wechseln wollen, müssen eine der Fähren nehmen oder über die Autobahn fahren.

Was ist mit dem Parken, mit Bussen und Pkw?

Ein Großparkplatz für Busse mit 1.400 Plätzen wird nach den Worten von Holger Zubke in der Tschaikowskistraße eingerichtet. Die Busparkplätze in der Dessauer Straße sollen so lange wie möglich offen gehalten werden. Busse, die aus südlicher Richtung kommen, können im Gewerbegebiet Pratau abgestellt werden.

Der größte Pkw-Parkplatz wird in Ferropolis eingerichtet, auch in der Möllensdorfer und der Braunsdorfer Straße können Leute, die mit Pkw anreisen, ihre Fahrzeuge stehen lassen. Die Busse, die an dem Wochenende nach Wittenberg wollen, müssen angemeldet werden.

Die Fahrer erhalten sowohl eine Anfahrt-Route als auch eine Parkplatz-Zuweisung, so Zubke.

Wie Zugreisende nach Wittenberg kommen

Die Deutsche Bahn richtet am 28. Mai ein S-Bahn-Netz für einen Tag ein. Etwa 100.000 Menschen sollen mit dem Zug von Berlin, Leipzig, Dresden und anderen mitteldeutschen Städten im Zehn-Minuten-Takt nach Wittenberg und wieder weggebracht werden. Die Fahrkarten dafür können ausschließlich über eine spezielle Internetseite der Deutschen Bahn gebucht werden.

Seit dem 1. Februar läuft der Verkauf der Tickets. Bisher eher ruhig, es gibt für die Zug-Verbindungen nach Wittenberg noch Tickets. Laut Erfahrungen aus den letzten Jahren würden die meisten Teilnehmer der Kirchentage etwa vier Wochen vor Beginn der Veranstaltung überlegen, wie sie anreisen, und dann Tickets erwerben.

Wer kann den Shuttleverkehr nutzen?

Jeder, der ein Ticket erwirbt, also auch Personen, die nicht zum Kirchentag möchten. Es ist auch möglich, entweder nur eine Fahrkarte für die Hin- oder für die Rückfahrt zu erwerben. Allerdings können die Karten nur im Internet gekauft werden.

Laut Bahn zeichnet sich momentan ein Trend ab: Viele Besucher des Kirchentages buchen ein Ticket von Berlin nach Wittenberg, um am Abschlussgottesdienst teilzunehmen. Im Anschluss fahren sie nicht nach Berlin zurück, sondern nutzen andere Verbindungen, um direkt nach Hause zu fahren. Weitere Infos unter: r2017.org/teilnehmen/festwochenende

(mz)