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Vor 40 Jahren Zuckertüten an Kastanie

Von H.-DIETER KUNZE 30.10.2009, 17:11

SEYDA/MZ. - Die meisten konnten sich noch gut daran erinnern, dass sie die Zuckertüten von einem Kastanienbaum am "Schützenhaus" geerntet hatten. "Wir waren eigentlich richtige Zugvögel", denkt eine Mitschülerin schmunzelnd zurück. In der ersten Klasse war ihr Unterrichtsraum im Gebäude am Markt, in dem sich heute die Außenstelle der Stadtverwaltung Jessen befindet. Im zweiten Schuljahr zogen sie ins neu errichtete Gebäude in der Triftstraße. Es wurde später durch einen Neubau erweitert, heute befindet sich darin die Grundschule. Im dritten Jahr wurde in Gadegast unterrichtet, anschließend ging es wieder in den Neubau in der Triftstraße. Ab Klasse 5 wurden die Mädels und Jungs sesshaft. Bis zum Ende der Schulzeit im Jahr 1979 war das alte Gebäude (heute Kindergarten) neben der Kirche das Domizil.

Wandern war auch zum Treffen angesagt. Vor dem Amtshaus begrüßten sich die Ehemaligen mit viel Hallo. Dr. Alexander Bauer, Vorsitzender des Seydaer Heimatvereins, führte durchs Gebäude, anschließend durch das Heimatmuseum in der ehemaligen Schule in der Triftstraße. Auf der Eingangstreppe durfte natürlich ein Gruppenfoto nicht fehlen. Letzte Station war schließlich die Baracke am "Schützenhaus", in der heute die Seydaer Schützengilde ihr Domizil hat. Auch in diesem Gebäude wurden Erinnerungen wach, diente es doch damals als Sport- und Werkraum zugleich.

Zum Treffen wurden auch zwei ehemalige Lehrerinnen begrüßt. Helga Johl aus Seyda war von der ersten bis zur vierten die Klassenlehrerin sowie Gerda Röder aus Elster. Bis zur Beendigung der Schulzeit im Jahr 1979 war sie Klassenleiterin sowie Fachlehrerin für Biologie. Beide Pädagoginnen im Ruhestand freuten sich, dass aus all ihren Schützlingen etwas geworden ist. Die meisten blieben bodenständig und ließen sich in und um Seyda nieder. Die weiteste Anreise hatten Holger Thiel, der aus Bremen kam und Britta Rasdorfer (geborene Freidank), die München als neue Heimat gewählt hat. Mitorganisatorin des Klassentreffens war Gundula Lange (geborene Müller). Sie wohnt in Morxdorf und hatte so einiges an Erinnerungsstücken mitgebracht und ausgestellt. Darunter viele Abzeichen, Urkunden für gutes Wissen, Konfirmationsunterlagen, Pionier- sowie Christenlehreausweise, Pioniertücher und eine FDJ-Bluse. Die Zeit verging wie im Flug, denn die Erinnerungen an die doch eigentlich sehr schöne Schulzeit wollten kein Ende nehmen und auch historische Fotos gab es massenhaft zu sichten und lachend zu kommentieren. Am frühen Morgen verließen die letzten Teilnehmer das Treffen mit dem Vorsatz, sich spätestens in zehn Jahren zum 50. Jahrestag der Einschulung wiederzusehen.