Vor 100 Jahren Vor 100 Jahren: Sturz mit Rad endet mit gebrochenem Bein

Wittenberg - Umgefahren. Beim Ausweichen der vom Bahnhofe kommenden Pferdebahn wurde heute früh in der Collegienstraße vor dem „Augustiner“ von dem Kutscher des Fuhrherrn Matthies, welcher mit drei aneinandergehängten leeren Erntewagen nach dem Elstertore zu fuhr, eine Straßenlaterne umgefahren und zertrümmert.
Unglücksfall
Als am Sonntag mittag der Kutscher und Reisende Otto Fleischer, beschäftigt bei der Firma Bosse, mit dem Rade durch die Kurfürstenstraße fuhr, kam er so unglücklich zu Fall, daß ihm im Lazarett Schrebergarten ein Notverband angelegt werden mußte. Der Verunglückte hatte einen Schenkelbruch erlitten, sodaß seine Aufnahme im Paul-Gerhardt-Stift erfolgen mußte.
Unfug
In der Nacht zum Montag wurde ein an dem Hause Jüdenstraße 32 befestigtes Firmenschild abgeschraubt und entwendet. Gestern abend nun wurde ein junger Mensch beobachtet, wie er dieses Schild an dem Rathause befestigen wollte und als er sich beobachtet sah, das Schild im Stich ließ und unerkannt entkam.
Eutzsch
Als am Dienstag voriger Woche die Tochter des Maurers W. von hier abends von ihrer Arbeitsstätte in der Stadt zurückkehrend sich etwa auf halbem Wege zwischen hier und Pratau befand, sprangen plötzlich drei junge Burschen aus einem Roggenfelde hervor, fielen über die W. her und suchten sie zu vergewaltigen. Zum Glück aber war deren Hilferuf gehört worden und ergriffen die Unholde die Flucht als ein Radler nahte, wobei sie jedoch, aus Aerger über die Störung, erst noch dessen Rad zertraten und dann unerkannt entkamen. Den Bemühungen des Gendarmeriewachtmeister Kegel ist es jetzt gelungen, die Attentäter in Pratau zu ermitteln, so daß ihre Bestrafung erfolgen kann.
(Wittenberger Tageblatt)