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Naturpark Fläming Vielfalt einfach fördern

Arthur Säckl erinnert an das Naturpark-Projekt „Fläming blüht auf“. Er erklärt, wie mit kleinen Maßnahmen erheblich zur Artenvielfalt beigetragen werden kann.

Von Andreas Hübner 02.04.2024, 10:30
Arthur Säckl rührt noch einmal die Werbetrommel und weist auf das Angebot auf der Webseite hin.
Arthur Säckl rührt noch einmal die Werbetrommel und weist auf das Angebot auf der Webseite hin. (Foto: Andreas Hübner)

Coswig/MZ. - Das Osterfest und gerade die Tatsache, dass es dieses Jahr schon recht früh begangen wird, möchte Arthur Säckl dafür nutzen, noch einmal auf ein angehendes Projekt des Vereins Naturpark Fläming aufmerksam zu machen. „Fläming blüht auf“, nennt der 25-Jährige das „Kind“ sofort beim Namen. Säckl studiert derzeit in Bernburg Naturschutz- und Landschaftsplanung und ist als Werkstudent beim Naturpark Fläming im Bereich Naturschutz tätig. Säckl sagt: „Viele Menschen wissen nicht, mit welch kleinen Maßnahmen schon eine deutlich höhere Insektenvielfalt erreicht werden kann.“

Handlungsweisen ändern

Manchmal müsse man auch einfach nur Handlungsweisen ändern. Säckl erwähnt im Gespräch den in Deutschlands Gärten und auch im Fläming so populären Rasen und spricht dabei zunächst von homogenen Rasenflächen. „Diese Vorstellung von einem schönen aufgeräumten Garten“, versucht er zu beschreiben. Solche Rasenflächen aber würden grundsätzlich eher recht strukturarm daher kommen.

Eine Rasenfläche, auf der auch andere Pflanzen wachsen, biete unterschiedliche Bedingungen und sorge so für Artenvielfalt. „Moos, Wegerich, Rosettenpflanzen“, zählt er auf. Solche Rasenflächen seien für die Insektenvielfalt viel förderlicher. Im Übrigen helfe es bei allen Rasenflächen, etwas seltener zu mähen. „Außerdem sollte man die Mahd räumlich und zeitlich gestaffelt durchführen“, sagt Säckl. Statt die Rasenfläche kontinuierlich kurzzuhalten, empfehle er, nur bis zu dreimal pro Jahr zu mähen.

Rasen in zwei Bereiche aufteilen

Ein längerer Rasen fördere die Artenvielfalt. Ebenso erklärt er, dass die Rasenfläche in zwei Bereiche aufgeteilt, zunächst nur ein Bereich und ein paar Wochen später erst der andere Bereich gemäht werden sollte. „Dann haben die Insekten Zeit, überzusiedeln.“ Säckl weist darauf hin, dass auf der Webseite www.flaeming-blueht-auf.de viele solcher Tipps und Handlungsanweisungen zu finden sind, die schnell zum Erfolg führen. Außerdem kann bestimmten Listen entnommen werden, welche Pflanzen oder Mischungen für die Insektenvielfalt der Region am hilfreichsten sind.

Unkraut kann auch helfen

„Fugenkraut“, also alle Pflanzen, die zum Beispiel zwischen Gehwegplatten zum Vorschein kommen, „und die der Volksmund eher als Unkraut kennt“, ist ein weiteres Thema. Selbiges stehenzulassen, erhöhe ebenfalls die Struktur des Gartens und somit die Artenvielfalt. Wer – aus welchem Grund auch immer – einen Aushub an Muttererde vorrätig habe, sei gut beraten, mal einfach einen Haufen in einem sonnigen Bereich liegen zu lassen. „Viele Insekten nisten in sonnigen offenen Bodenstellen.“