Veranstaltung im Heidehotel Veranstaltung im Heidehotel: Merk mal e. V. präsentiert sich in Lubast
Lubast - Das Heidehotel in Lubast ist am Sonntag dieser Woche für Menschen mit kreativen Ideen reserviert. Ein neuer Verein stellt sich in Kemberg vor. Der Merk mal e. V. setzt sich gemeinsam mit engagierten Bürgern aus der Region für einen selbstbestimmten regionalen Wandel ein. Die Vereinsarbeit beginnt mit dem Neulandgewinnerprojekt „Aufbau eines regionalen Lern- und Impulsortes für nachhaltige Entwicklung auf dem Land“. Damit will der Verein Menschen und Initiativen der Region zusammenbringen und sie ermutigen, sich gemeinsam aktiv den regionalen Herausforderungen und Chancen einer sich verändernden Welt zu stellen.
„Wir sind davon überzeugt, dass unsere Region viel zu bieten hat und dass wir viele interessante Menschen mit besonderen Talenten und spannende Initiativen kennenlernen werden, die unkonventionelle und lebenswerte Zukunftsperspektiven entwickeln können“, sagt Sven Kröber, Vereinsvorsitzender von „Merk mal“. Vor der Vereinsgründung hätten Überlegungen zum demografischen Wandel gestanden, so Kröber.
Am 12. Juli präsentiert der Verein „Merk mal“ ab 10 Uhr im Heidehotel Lubast erstmals seine Anliegen der Öffentlichkeit mit einer öffentlichen Diskussion und einem Workshop für interessierte Menschen aus der Region, die etwas bewegen wollen. Nach einer Begrüßung durch Vereinschef Sven Kröber sprechen Babette Scurrell (Robert Bosch Stiftung) und Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig Grußworte, es schließt sich ein Impulsreferat von Götz Lehmann zur „Selbstorganisation im ländlichen Raum - Herausforderung ohne Alternative“ an.
Bei der Podiumsdiskussion ab 11 Uhr diskutieren Vertreter aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft zum Thema „Kulturlandschaft Anhalt-Wittenberg – eine Region mit Ressourcen, aber auch mit Zukunft?“. Im Anschluss daran findet ein Workshop (13 bis 18 Uhr) mit Vertreterinnen und Vertretern von Initiativen und interessierten Bürgern aus der Region statt. Der Workshop bildet den Auftakt für ein fortführendes Seminarprogramm zur Projektentwicklung und Gestaltung von Veränderungsprozessen in der Region. Der Workshop wird in Zusammenarbeit mit dem „Forum 65+“ durchgeführt und soll im September auf der Basis der vorliegenden Ergebnisse fortgeführt und praxisorientiert vertieft werden. Bürger, die etwas für die Region bewegen wollen, sind eingeladen, sich einzubringen und selbst Teil der Veränderung zu sein, die die Region zukünftig lebenswert macht. Die Teilnehmerzahl am Workshop ist begrenzt. Anmeldung erforderlich bei Theresia Stadtler-Philipp, Mail: [email protected], 034921/60 80 60. Der Teilnehmerbeitrag liegt bei zehn Euro (inklusive Essen und Trinken).
„Besonders ländliche Räume sehen sich angesichts von Schrumpfung und Wanderungsprozessen vor schwierigen Aufgaben bezüglich der Daseinsvorsorge. Dies hat bereits erhebliche Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse der Menschen vor Ort“, weiß der Geograph, der als Dozent an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg lehrt und seit mehr als 20 Jahren in der Senfmühle Lubast lebt.
„Wir müssen uns der demographischen Herausforderung stellen“, spricht Kröber für die Vereinsmitglieder, die mit ihrem Projekt auch die Robert Bosch Stiftung überzeugen konnten und von dieser im Rahmen der „Neulandgewinner“ gefördert werden. Nachdem die ersten 20 Projekte bereits seit zwei Jahren erfolgreich arbeiten, hat die Stiftung mit Jahresbeginn 17 neue Initiativen – darunter auch den Merk mal e. V. - in das Programm „Neulandgewinner – Zukunft erfinden vor Ort“ aufgenommen. Eine siebenköpfige Jury aus Experten und Praktikern hat die Projekte aus über 200 Bewerbungen ausgewählt. In dem Programm werden innovative Ideen gefördert, mit denen Menschen die Lebensqualität in ihrer Umgebung verbessern und einen nachhaltigen sozialen Mehrwert für das Gemeinwohl schaffen wollen. Da insbesondere die ländlichen Regionen Ostdeutschlands stark von Wandlungsprozessen betroffen sind, ging die Förderung an engagierte Menschen und Initiativen aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Das Projekt für den Kemberger Raum und darüber hinaus ist zunächst vor allem eine Bestandsaufnahme. „Wir wollen herausfinden, was es für Initiativen in unserer Region gibt und wo deren Fokus einer nachhaltigen Entwicklung liegt. Wir wollen mit den Initiatoren ins Gespräch kommen und fragen, wo sie den Handlungsbedarf für die Zukunft sehen“, beschreibt Sven Kröber die ersten Schritte. Herauskommen soll dann „eine Landkarte der regionalen Initiativen, die wir online zur Verfügung stellen wollen, damit die Menschen sehen können, wo und wofür sich Menschen für unsere Region engagieren“. Ganz sicher sind sich Kröber und der Verein, dass die Region viel zu bieten hat und in Anhalt-Wittenberg viele interessante Menschen mit besonderen Talenten leben, die neue Zukunftsperspektiven entwickeln können. Die wären dann gut aufgehoben beim „Aufbau eines Lernortes für nachhaltige Entwicklung auf dem Land“. „An diesem Ort wollen wir Initiativen zusammenbringen und Vernetzung in und über die Region hinaus schaffen“, so der Vereinsvorsitzende. Der erste Lern- oder auch Sammelort der Ideen ist am Sonntag das Heidehotel Lubast. (mz)