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Unwetter Unwetter: Bäume stürzen auf Stromtrassen

Von UTE OTTO 05.08.2013, 08:34
Gegen 16 Uhr näherte sich am Sonntag die erste Gewitterfront der Lutherstadt. Da hatte sie schon ihre Spur der Verwüstung jenseits der Elbe gezogen.
Gegen 16 Uhr näherte sich am Sonntag die erste Gewitterfront der Lutherstadt. Da hatte sie schon ihre Spur der Verwüstung jenseits der Elbe gezogen. Th. Klitzsch Lizenz

Wittenberg/MZ - Es blieb leider nicht beim erfrischenden Gewitterguss. Als die erste Front am Sonntag gegen 16 Uhr Wittenberg erreicht und dem Weinfest, das sich ohnehin tagsüber bei brütender Hitze dahin schleppte, ein abruptes Ende setzt, hat sie schon jenseits der Elbe allerhand Schaden angerichtet.

In Bergwitz stürzte ein Baum auf die Oberleitung der Bahnstrecke Leipzig-Berlin. Zwar war die Feuerwehr schnell da, doch ehe die mit dem Aufräumen beginnen kann, muss die Bahn signalisiert haben, dass die Hochspannungsleitung abgeschaltet ist. Von stundenlangen Verspätungen blieben auch die ICE-Fahrgäste nicht verschont. In Bergwitz selbst sind nach MZ-Informationen Bäume auf Dächer von Häusern gestürzt. Auch die Dorfstraße in Eutzsch war blockiert durch starke Äste auf der Fahrbahn. In Pannigkau hatte ein Blitz in eine Kastanie eingeschlagen, als die umstürzte, riss sie weitere Bäume mit. Dadurch wiederum wurden Strom- und Telefonleitungen beschädigt.

Haarscharf muss die Front an Kemberg vorbei gezogen ein. Dort soll es nur getröpfelt haben, während es in Eutzsch sogar hagelte. In Wittenberg regnete es zum Teil sehr heftig. Die Einsatzkräfte waren noch beim Aufräumen, als es erneut grollte. Der Deutsche Wetterdienst hatte für den Landkreis Wittenberg Unwetterwarnung heraus gegeben.

Am Samstagabend gegen 19 Uhr hatte eine Gewitterfront den Norden des Kreises nur gestreift. Bemerkbar machte sich diese hauptsächlich durch heftige Windböen. In der Folge hatten Feuerwehren umgestürzte Bäume zu beseitigen, so auf der Straße zwischen Krakau und Garitz. Zwischen Stackelitz und Medewitz war ein Baum auf die Bahnoberleitung der Strecke Dessau-Wiesenburg gefallen. Auch von der Braunsdorfer Straße in Wittenberg war ein Baum zu beräumen, auch zwischen Serno und Göritz.

Großartige Abkühlung war daher nicht zu verspüren. Und so wäre „Heißer Sommer“ der passendere Film für das Sommerkino des Exil-Vereins im Wittenberger Cranach-Hof gewesen. Mit „Nicht schummeln, Liebling“ aus dem Jahr 1972 lief der zweite Musikfilm mit Chris Doerk und Frank Schöbel, und er fand noch immer seine Fans. Da füllten sich auch die Bänke auf dem Weinfest und bei Tanzmusik floss der Rebensaft um so besser.

Es gibt auch Menschen, die sich im Sommer gern in Kinosessel kuscheln. „Die Schlümpfe 2“ und „Die Monster Uni“, beide in 3 D, sind jetzt die Kassenschlager. „Wir sind zufrieden“, sagt am Sonntagnachmittag eine Mitarbeiterin des Wittenberger Central-Kinos. Zwar ist das Haus in der Sternstraße nicht klimatisiert, „aber es geht noch“, sagt die Frau. Mit Slushs und gekühlten Getränken im XXL-Becher ließen sich auch die höheren Temperaturen in den Sälen aushalten.

Mehr trinken müssen auch Kühe, vor allem, wenn sie Milch geben sollen. Gut 120 Liter säuft eine Milchkuh am Tag, ein Drittel mehr schafft sie bei großer Sommerhitze, erzählt der Chef der Milchagrargenossenschaft Kemberg, Richard Reiß. „Wir machen es den Tieren angenehmer, indem wir zusätzliche Lüfter aufstellen.“

Auch in Eutzsch wütete das Unwetter mit Regen und Hagel und ließ Bäume und Äste auf die Straße stürzen.
Auch in Eutzsch wütete das Unwetter mit Regen und Hagel und ließ Bäume und Äste auf die Straße stürzen.
Klitzsch Lizenz
In der Pannigkauer Dorfstraße wurde eine Kastanie von einem Blitz getroffen und stürzte um. Dabei riss der Baum Strom- und Telefonleitungen mit.
In der Pannigkauer Dorfstraße wurde eine Kastanie von einem Blitz getroffen und stürzte um. Dabei riss der Baum Strom- und Telefonleitungen mit.
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Sonnabend mussten die Gärten noch gewässert werden. Matthias Seidler von der Kakauer Gärtnerei gibt Tipps, wie man das richtig macht.
Sonnabend mussten die Gärten noch gewässert werden. Matthias Seidler von der Kakauer Gärtnerei gibt Tipps, wie man das richtig macht.
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