1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Unternehmen: Unternehmen: Gut bedacht durch die Saison

Unternehmen Unternehmen: Gut bedacht durch die Saison

Von Ilka Hillger 16.02.2016, 17:30
Dirk Möser hat in Oranienbaum einen Zeltverleih aufgebaut und bietet mobilen Schutz.
Dirk Möser hat in Oranienbaum einen Zeltverleih aufgebaut und bietet mobilen Schutz. Möser

Oranienbaum - Dirk Möser sortiert sich die Saison. Gute Planung ist für ihn alles. Zwei große Zelte dort, drei mittlere in jenem Ort und ein paar Pagoden bei diesem Fest. Wenn der Frühling kommt, feiern die Menschen gerne draußen. Weil sie aber wissen, dass das Wetter auch im Sommer nicht immer danach ist, entscheiden sie sich für die sichere Variante: ein Zelt. Möser hat davon ausreichend. In mehr als 20 Jahren hat er in Oranienbaum mit seiner Firma MÖ/PR Event-Service einen der größten Zeltverleihe der Region aufgebaut. Schritt für Schritt ist das Unternehmen gewachsen, Zelt für Zelt kam hinzu.

Start in den frühen 90er Jahren

„Ich habe früher selbst Musik gemacht und nach einer ersten Veranstaltung kamen bald die nächsten hinzu“, sagt der 42-Jährige über die ersten Jahre seiner Selbstständigkeit in den frühen 1990er Jahren. „Wir haben investiert und sind gewachsen, das ist eben ein Gewerbe, das es nicht an jeder Ecke gibt.“ Inzwischen lesen sich seine Referenzen wie das Who is Who der großen Feierlichkeiten der Region. Feste im Gartenreich, Musik-Events in Ferropolis und nicht zuletzt die ganzen Dorffeste im Landkreis – ein Zelt wird immer gebraucht, gerne dazu noch eine Bühne und die Komplettausstattung für die Veranstaltung. Dirk Möser kann das alles bieten.

„Das komplette Paket macht es, glaube ich, attraktiv“, sagt er. „Man sieht bei uns gleich das Ergebnis“, nennt er einen Vorzug seiner Branche, aber auch den heiklen Punkt, denn „eine angekündigte Veranstaltung findet nun mal statt, egal wie widrig die Umstände sein mögen. Das ist manchmal nicht einfach zu lösen“.

Auf den Punkt fertig zu sein mit den Aufbauten und der ganzen Organisation bestimmt Dirk Mösers Leben seit 25 Jahren, nicht nur bei der Vermietung von Zelten oder Bühnen. Die Verlässlichkeit ist und war auch Grundvoraussetzung für die Tourbetreuung von Bands, die der Oranienbaumer in der Vergangenheit häufig übernommen hat. Jetzt hat er sie etwas eingeschränkt, das Familienleben geht vor und leidet, wenn der Vater beispielsweise mit „Unheilig“ oder „Freiwild“ unterwegs war. Nur noch die regional verwurzelten Jungs von „Down Below“ und „Die Herren“ können sich aktuell auf den Tourbetreuer Möser verlassen. Mit letzteren war er dieser Tage wieder unterwegs.

„Da geht es im Prinzip um den kompletten Service“, erklärt der Oranienbaumer. Egal ob es ihn bei solchen Aufträgen zum Rockharz oder Wacken Open Air führte, die Musik seiner Auftraggeber hatte er immer im Ohr. „Man gewöhnt sich langsam daran und am Ende liebt man es“, lacht er. So kam manch neuer Sound auf seine Hörliste, eher Songs der härteren Sorte. Aber Dirk Möser kann auch stilvoll und gediegen, besonders wenn es um die Zelte und deren Ausstattung geht.

Nicht ohne Stolz erinnert er sich an den Besuch der niederländischen Königin im Gartenreich. Hinter der Oranienbaumer Orangerie entstand dafür eine kleine Pagodenzeltstadt und ihr Architekt war Dirk Möser mit seinem Team. „Da musste wirklich alles an Ausstattung hinein“, erinnert er sich gerne an den Auftrag, der so mancher Prominenz das schützende Dach überm Kopf beim Fest sicherte.

Man muss freilich nicht ein gekröntes Haupt sein, um solch einen Service zu genießen. In einer kleineren Version kann Dirk Möser mit seiner Firma dies jedem Interessenten garantieren. Zelte mit Einrichtung bis zum Tisch mit Tafeltuch, Teppichen und Kronleuchtern sind seine Sache, für die Dekoration hat er eine Kollegin zur Hand und wenn es um das Catering geht, kann man wieder zu Dirk Möser zurück, denn als Besitzer des Oranienbaumer „Café und Restaurant am Markt“ hat er auch die Versorgung mit Speis und Trank im Angebot.

In allen Größen

Buchen lässt sich das in verschiedenen Größenordnungen, gigantisch mit seinem 1 000 Quadratmeter großem Doppelzelt, das Platz für 1 500 Leute bietet, oder in ganz klein. „Drei mal drei Meter hat die kleine Pagode“, sagt er über seinen Bestand, der acht Festzelte und 15 Pagoden umfasst.

Ist Dirk Möser selbst im Land unterwegs und auf Festen, dann blickt er natürlich besonders genau auf die Zelte der anderen. „Da bin ich wie ein Friseur, der auch immer auf Frisuren schaut“, sagt er. Sieht der Friseur jedoch die verschiedensten Schnitte, so ist beim Zeltvermieter das Prinzip doch immer gleich. „Da gibt es selbst international kaum Unterschiede, physikalisch funktionieren eben nur einige Varianten.“ Wichtig sei schließlich vor allem die Sicherheit, die bei den großen Varianten vor jeder Veranstaltung und bei den kleineren in regelmäßigen Abständen von Amts wegen überprüft wird. Man nennt die Zelte zwar offiziell fliegende Bauten, „aber fliegen will ich die wirklich nicht sehen“. Auch nicht in dieser Saison, die so richtig mit dem Frühlingserwachen in Wörlitz beginnt. Als Caterer bietet Dirk Möser da seinen Feuerbraten an. Natürlich im eigenen Zelt. (mz)