Seniorin aus Coswig bittet um Mithilfe Unbekannte Retterin wird gesucht
Seniorin aus Coswig bittet um Mithilfe. Eine unbekannte Frau befreit sie von einem umgestürzten Wagenrad. Die Verunglückte möchte sich bedanken.

Coswig/MZ - Renate Raabe wohnt gemeinsam mit ihrem Gatten schon seit Jahrzehnten in Coswig – unweit des Schlosses, direkt an der Elbe. Gerade im Außenbereich haben sich die Senioren ihr persönliches Paradies geschaffen. Eine kleine Terrasse über ihrem Garten, der sich über einem etwa zehn Meter hohen Hang erstreckt, ist das Prunkstück.
Dort sitzen die beiden gern und genießen den atemberaubenden Blick über die gerade einmal 50 Meter entfernt vorbei strömende Elbe. Vor ein paar Tagen aber wurde diese paradiesische Ruhe der Rentnerin zum Verhängnis.
Unfall auf dem Hof
Am 12. Februar – einem Sonntag – hatte Renate Raabe sich entschieden, auf der Terrasse und dem angrenzenden kleinen Hof oberhalb des Gartens aufzuräumen. „Es muss so gegen 15 Uhr gewesen sein“, erinnert sie sich. Den Frühling voll Vorfreude erwartend, beginnt sie, in den Ecken des Grundstücks herumzukramen und zu sortieren. Dabei geschieht es.
Ein großes altes Wagenrad, dass an eine Wand gelehnt war, beginnt zu kippen. „Das hat mich direkt rücklings umgeworfen“, sagt sie. „Die Metallnabe des Rades lag auf meinem Schienbein.“ Das deutlich über 100 Kilogramm schwere Wagenrad begräbt Raabe regelrecht. Die Seniorin hat keine Chance, sich allein aus ihrer misslichen Lage zu befreien.
Eine Viertelstunde lang
„Dann habe ich um Hilfe gerufen“, erzählt sie, „sehr laut und sehr lange.“ Doch niemand hört sie. „Es war kalt! Die hatten alle ihre Fenster zu“, deutet sie auch auf die benachbarten Häuser. Eine gute Viertelstunde schreit die Seniorin um Hilfe. „Ich hab’ schon gemerkt, wie meine Stimme nachließ.“ Dann aber wird sie doch bemerkt.
„Ich hörte eine Frauenstimme, die fragte, ob sie über den Zaun klettern soll.“ Zu diesem Zeitpunkt kann Raabe ihre Retterin – die wohl auf dem Elberadweg, der direkt an Raabes Garten grenzt, unterwegs gewesen war – noch nicht sehen. Die Frau aber klettert über den zwei Meter hohen Zaun, eilt den Hang hinauf und befreit die Seniorin. „Sie hat das Wagenrad hochgestemmt und meinen Mann geholt.“
Telefonbücher studiert
Dann aber verschwindet ihre Retterin auch schon wieder. Nur ihren Nachnamen habe sie kurz genannt. „Ich stand unter Schock. Ich habe mich gar nicht bedankt“, sagt Raabe. Seit Tagen schon studiere sie nun Telefonbücher, zumindest die Seiten auf denen „unheimlich viele“ diesen Nachnamen tragen. Sie telefoniert sich die Finger wund. Ohne Erfolg.
„Die jüngeren Leute stehen ja aber auch nicht mehr im Telefonbuch.“ Daher hat sie sich nun an die MZ gewandt. „Wer ist meine Retterin oder kennt sie?“, fragt Renate Raabe, „Ich möchte mich einfach nur richtig bedanken.“
Hinweise zur Retterin per Mail an [email protected].