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Truck Trial Truck Trial: Der Deutsche Meister findet wieder zu alter Stärke zurück

Von STEFAN SCHODER 23.06.2010, 17:14

WITTENBERG/MZ. - Der amtierende Deutsche Meister im Truck Trial, Olaf Grätz, findet offensichtlich wieder zu alten Stärken zurück. Nach seinem überzeugenden Sieg beim zweiten Lauf der "Europa Truck Trial Meisterschaft" in Crailsheim, welches das "Dexter Team" trotz eines "Umfallers" im Schwäbischen Land - die Heimatregion des aktuellen Europameisters Marcel Schoch aus Cobbelsdorf - für sich entscheiden konnte, schob sich der Oranienbaumer nun auch bei der Deutschen Meisterschaft wieder auf den silbernen Platz im Klassement. Der Sieg im zweiten Lauf in Kamsdorf bei Saalfeld (Thüringen) bescherte den Sprung nach vorn. Nach dem ersten Lauf war Olaf Grätz Vierter.

Die Startschwierigkeiten mit dem "neuen" Auto, einem Ford M 656, aus dem ersten Rennen gehören offensichtlich der Vergangenheit an. Kinderkrankheiten und Ersatzteilprobleme sind gelöst, so dass das "Dexter Team" beruhigter und gelassener zu den Läufen fahren kann. Dies ließ Olaf Grätz mit Beifahrerin Silke Grätz nun im sehr steinigen Gelände der Kamsdorfer Strecke fast durch die Sektionen fliegen, was sich vor allem in einem stark verringerten Strafpunktekonto bemerkbar machte.

Es war ein vom Wetter her zwar kalter Renntag, aber es war von oben her trockener und gut besuchter als der erste Wertungslauf. Und in Thüringen drückte Olaf Grätz von Beginn an dem Rennen seinen Stempel auf. Die Kürze des Fahrzeuges, dessen Leichtgewicht und Wendigkeit sind Vorteile, so dass fehlende Quersperren nur ein kleineres Übel sind, das Olaf Grätz mit seiner geschickten Fahrweise ausbügelte. Die so genannte Einfahrphase des Wagens scheint auf jeden Fall zu Ende zu sein, nach der Reparatur der gebrochenen Steckachse beim ersten Lauf in Klieken wurde ein ausgiebiger Testtag mit vielen Trainingseinheiten absolviert, um die Verhaltensweisen des Fahrzeuges besser zu ergründen. Dies hat sich ausgezahlt und war auch eine der Grundlagen für die Überlegenheit in Kamsdorf.

Der zweite Wertungstag verlief ebenfalls ohne große Probleme, er war zwar vom Wetter her etwas sonniger, aber für die Jahreszeit immer noch zu kalt. Dies konnten aber die Mannschaften nicht bestätigen. Der Kampf in den einzelnen Sektionen war nämlich sehr heiß. Wobei diesmal die Defekthexe des Öfteren zuschlug. In der Klasse S 3 fiel nach einem spektakulären Tauchgang ein W 50 aus, der versuchte, als U-Boot durch das Wasserloch zu kommen, was der Motor allerdings nicht überstand. Das "Truck Team Elstertal" musste nach einem Vorderachsenschaden die Strecke verlassen, zum Glück passierte dieses Missgeschick aber erst im letzten Abschnitt. Benno Winter vom "Off Road Team Landsberg" hatte einen Motorschaden hinzunehmen. Was für ihn ärgerlich war, ansonsten hätte er sicherlich ein Wörtchen bei der Vergabe des Tagessieges mitgeredet. Etwas mehr Glück hatten die "Schierker Feuersteine", die ihren Wagen zwar einmal zum Umfallen brachten, aber trotzdem weiter um Punkte kämpfen konnten.

In der nationalen und europäischen Wertung jeweils Zweiter, die Ausgangslage ist für Olaf Grätz sehr gut. Jetzt lässt er einen Lauf der Deutschen Meisterschaft aus, denn zeitgleich findet im holländischen Emmen das nächste EM-Rennen statt. Und Grätz hatte schließlich schon zu Saisonbeginn betont, dass er in diesem Jahr sein Hauptaugenmerk auf die Europameisterschaft ausrichten wird.