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Es fehlen nur Kleinigkeiten SV Grün-Weiß Wittenberg zeigt sich gegen Delitzsch kämpferisch

Der SV Grün-Weiß Wittenberg belohnt sich für eine starke kämpferische Leistung nicht. Delitzsch siegt 25:24. Foulspiel verhindert Punktgewinn.

Von Michael Hübner 11.10.2021, 08:56
Jonas Matussek zeigt eine Parade für Grün-Weiß.
Jonas Matussek zeigt eine Parade für Grün-Weiß. Foto: Sascha Graf

Wittenberg/MZ - Der SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz hat in der Mitteldeutschen Oberliga der Männer mit einer starken kämpferischen Leistung überzeugt. Trotzdem wird gegen Delitzsch 24:25 verloren. „Wir müssen uns auch mal belohnen“, sagt Tomas Pavlicek. Der Routinier sucht die Ursachen für die Niederlage im eigenen Team. „Wir haben zwei, drei Fehler zu viel gemacht“, sagt er, „es fehlen nur Kleinigkeiten.“

Grippe sorgt für Mini-Kader

Ein Unterschied ist aber schon vorm Anwurf mit einem Blick auf die Bänke zu sehen. Die Gastgeber treten mit einem Mini-Kader an. Neun Spieler - darunter die Tormänner Christian Brandt und Jonas Matussek - gehören zum Team. „Drei Spieler haben die Grippe“, sagt SV-Manager Patrick Pusch zum dünnen Aufgebot. Der Sachsen-Trainer Jan Jungandreas hat 15 Namen auf seinem Spielberichtsbogen stehen.

Trotzdem bieten die Grün-Weißen dem Favoriten trotz der stark eingeschränkten Wechselmöglichkeiten bis zur allerletzten Sekunde Paroli. Im letzten Angriff - das Publikum in der immer besser besetzten Stadthalle hält es nicht mehr auf den Sitzen - besteht 27 Sekunden vor dem Schluss die Chance zum Happyend. Doch der letzte Wurfversuch wird durch ein rüdes Foul verhindert. Es gibt Freiwurf, die Referees haben die Zeit aber nicht angehalten. Und so laufen die Sekunden ungenutzt ab. Statt eines allerletzten Spielzugs muss so der Freiwurf direkt ausgeführt werden, und die Delitzscher können dafür eben eine Mauer stellen. Vorher gibt es heftige Debatten um die Spielzeit. Nach Auffassung der Schiedsrichter ist das Foul eine Sekunde vor dem Ablauf der 60 Minuten passiert. Diese Meinung allerdings haben die Referees exklusiv. Der Freiwurf geht in die Mauer. Trotzdem feiert die Mehrzahl der Zuschauer ihre Sieben. Es gibt aber auch - das gehört zur Chronistenpflicht - hörbare Buh-Rufe für die Spielleiter.

Aber in Nuancen sind die Sachsen tatsächlich cleverer und besser. So verwandelt Benedikt Richter alle Strafwürfe. Auch die Grün-Weißen sind vom Punkt nervenstark, scheitern aber ein einziges Mal. Und da ist die 52. Minute: Es steht 21:23. Die Grün-Weißen haben den Ball und brauchen dringend den Anschluss. Dafür wechselt SV-Trainer Armands Uscins für den Keeper den siebten und letzten Feldspieler ein. Es kommt zum Fehlabspiel, und Michael Günther wirft in den verwaisten Kasten. Doch das ist nicht die Entscheidung, weil Christian Schöne, Kevin Pachaly und Pascal Hernig mit ihren Treffern zum 24:24 (57.) ausgleichen können.

Pascal Hernig liefert eine starke Leistung ab und erzielt vier Treffer.
Pascal Hernig liefert eine starke Leistung ab und erzielt vier Treffer.
Foto: Sascha Graf

Kürth sieht Rote Karte

Einen ähnlichen Kraftakt haben die Grün-Weißen bereits in der ersten Halbzeit vollbracht. Die Delitzscher scheinen beim 12:9 auf der Siegerstraße (21.). Doch Pascal Hernig, der beim 4:3 für den ersten Vorsprung verantwortlich ist (7.), Matej Ivankovic und Karlo Buntic sorgen für den Gleichstand, und Ivankovic trifft sogar zur 13:12-Führung (25.). Und eigentlich müssen die Grün-Weißen mit einem positiven Ergebnis in die Kabine gehen. Beim Stand von 13:13 wird gegen die Gäste eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe verhängt (28.). Aber das Überzahlspiel bringt nichts ein. Ganz im Gegenteil: Zum Pausentee steht es 13:15.

Und auch die zweite Hälfte sieht die Sachsen zunächst stark. Sie bauen den Vorsprung bis zum 21:17 (42.) aus. Die Grün-Weißen zeigen aber immer wieder größte Moral, auch wenn der Lohn versagt bleibt. Pavlicek ist mit sieben Treffern der besten Werfer beim SV. Buntic kommt auf sechs Tore und bleibt nach zwei Roten Karten in Folge dieses Mal trotz zweier Zeitstrafen bis zum Schluss - zum Glück in Anbetracht der Personalnot - auf dem Parkett. Rot dagegen sieht der Delitzscher Lukas Kürth (46.).