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Stadtwald  Stadtwald Wittenberg: Aktionstag soll Spenden für Nabu-Zentrum bringen

Von Corinna Nitz 24.06.2016, 20:43
Haben ein Herz für Tiere: Kemi Pötzsch, Kianu Pötzsch und Jonah Urmersbach (v. l. n. r.) wollen das Nabu-Zentrum im Wittenberger Stadtwald unterstützen. Für August bereiten die Mädchen eine Spendenaktion vor.
Haben ein Herz für Tiere: Kemi Pötzsch, Kianu Pötzsch und Jonah Urmersbach (v. l. n. r.) wollen das Nabu-Zentrum im Wittenberger Stadtwald unterstützen. Für August bereiten die Mädchen eine Spendenaktion vor. Norman Unger

Wittenberg - Kemi Pötzsch liebt Tiere und die Natur, sie hätte gern einen Bauernhof. „Auf jeden Fall“ möchte sie später mal was mit Tieren machen. Bis es soweit ist, wird sich die Elfjährige begnügen - etwa mit Besuchen in Wittenbergs Stadtwald. Um den geht es hier, genauer: ums Nabu-Zentrum mit seinen Tieren und der weitestgehend naturbelassenen Anlage. Beide, besser gesagt jene, die sich ums liebe Vieh und die Flora kümmern, sind finanziell nicht auf Rosen gebettet. Kemi will helfen - sie plant eine Spendenaktion.

Um diese in die Öffentlichkeit zu bringen, spazierte die Schülerin vor einiger Zeit in die Wittenberger MZ-Lokalredaktion. Dazu muss ein Kind erst mal die Traute haben. Zum Termin im Stadtwald ist Kemi Pötzsch mit ihrer Freundin Jonah Urmersbach, ebenfalls elf, gekommen.

Es ist Donnerstagnachmittag, im Nabu-Zentrum und seinem vorgelagerten Spiel- und Grillplatz herrscht wie immer ein reges Kommen und Gehen. Wie viele Besucher die Umgebung so wahrnehmen wie Kemi und Jonah, sei dahingestellt. Den Mädchen indes ist nicht verborgen geblieben, dass es - etwa an Zäunen und Dächern in der Anlage - Renovierungsstaus gibt. Außerdem wissen sie, dass u. a. das Futter für die Tiere aus Spenden finanziert wird.

Ihr Aktionstag soll am 27. August von 14 bis 18.30 Uhr auf dem Gelände des Nabu-Zentrums stattfinden. Das Programm ist noch nicht in Stein gemeißelt, aber einiges steht schon fest: Eine Klassenkameradin werde Keyboard spielen, Kemis kleiner Bruder Kianu wolle eine kurze Kasperletheater-Vorstellung geben. Geplant sei eine „neumodische“ Aufführung des Rotkäppchen-Märchens.

Bastelstunde und Flohmarkt zum Wohl der Vierbeiner

Die Mädchen wollen Besucher gegen eine kleine Gebühr durchs Nabu-Zentrum führen und laden unter anderem zu einer Bastelstraße und einem Flohmarkt ein. Während Flohmarkt-Teilnehmer gebeten werden, Kuchen mitzubringen, die dann verkauft werden sollen (diese Erlöse gehen, logisch, in die Einrichtung), hoffen sie für die Bastelstraße noch auf Sachspenden. Gebraucht werden u. a. Scheren, Kleber sowie unterschiedliche Papier- und Kartonarten, Stifte, Klebeband, Ausmalbilder und bereits vorgefertigte kleinere Sachen.

Wer die Schülerinnen Kemi Pötzsch und Jonah Urmersbach bei ihrer für August geplanten Hilfsaktion für die Tiere im Nabu-Zentrum im Stadtwald Wittenberg unterstützen möchte, kann ebendort u. a. Sachspenden für die Bastelstraße abgeben (werktags 8 bis 17 Uhr, Wochenende 10 bis 17 Uhr). Auch geeignete Futter- oder Strohspenden werden angenommen. Möglich sind zudem Geldspenden. Unter dem von den Mädchen gewählten Kennwort „Natur2016“ kann laut Petra Henkelmann auf das Spendenkonto des Nabu-Kreisverbands Wittenberg e. V. eingezahlt werden.  

Spendenkonto Sparkasse Wittenberg, Kennwort: „Natur2016“, IBAN: DE81805501010000032344, SWIFT-BIC: NOLADE21WBL

Abgegeben werden können die Sachspenden im Nabu-Zentrum zu dessen Öffnungszeiten, erklärt beim Vor-Ort-Termin die Leiterin des Refugiums, Petra Henkelmann. „Was die Kinder machen, ist eine tolle Sache“, sagt sie. Henkelmann zufolge leben im Nabu-Zentrum derzeit 90 Tiere, darunter Meerschweinchen, Hasen, Tauben, Schafe, Ziegen, Pferde und Wildtiere sowie „Pfleglinge“. 40.000 Euro gibt die Stadt Wittenberg im Jahr (noch) fürs Nabu-Zentrum - die gehen im Prinzip für Henkelmanns Dreiviertelstelle, eine weitere halbe Stelle, einen technischen Assistenten sowie Stromkosten drauf.

Und, Hand aufs Herz, bei dem Salär muss man schon ein ausgesprochener Idealist sein, um nicht zu verzagen. Um an Spenden zu kommen, führt Henkelmann, die ohne ehrenamtliche Helfer und Ein-Euro-Kräfte nicht auskommt, beispielsweise regelmäßig Schulklassen und Kindergartengruppen.

Kemi Pötzsch und Jonah Urmersbach müssen nicht geführt werden, sie kennen wahrscheinlich jeden Winkel im Nabu-Zentrum. Über ihre Tochter sagt Nancy Pötzsch: „Sie ist ein Naturkind.“ Auch für sie selbst sei die Natur „ein Kraftort“ und das Nabu-Zentrum im Stadtwald „eine schöne Anlaufstelle“, die „unbedingt erhaltenswert ist“.

(mz)