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Freizeit in Gräfenhainichen So kommt ein Flohmarkt in der Gartensparte „Baumgarten“ an

Wie Besucher und Händler das Angebot annehmen und was es mit dem Projekt „Gärtnern mit Kindern“ auf sich hat.

Von Dietmar Bebber 29.04.2024, 14:30
Unter der Linde ließ es sich beim Flohmarkt in der Gartensparte „Baumgarten“ gut aushalten.
Unter der Linde ließ es sich beim Flohmarkt in der Gartensparte „Baumgarten“ gut aushalten. (Foto: Dietmar Bebber)

Gräfenhainichen/MZ. - Mittlerweile beschreitet man in der ältesten Gartensparte von Gräfenhainichen neue Wege, um zum einen den Leerstand der Gartenanlagen zu minimieren und damit verbunden auch den Altersdurchschnitt in der Anlage zu senken. Der wohl wichtigste Punkt dabei ist: Es steht wieder das Wort „Gemeinsamkeit“ im Mittelpunkt des Vereinslebens. So verwundert es auch nicht, dass am Abend vor dem „Floh- und Trödelmarkt“ in der Gartensparte „Baumgarten“ zur Mitgliederversammlung das Spartenheim nahezu bis auf den letzten Platz besetzt war. Hier wurde unter anderem beschlossen, neue Wasseruhren für alle Gärten einzubauen.

Schönes Ambiente

Einen großen Raum nahm in der Versammlung auch das Vereinsleben ein. Dazu gehört seit einem Jahr der Trödelmarkt. Waren es beim ersten Versuch noch neun Verkaufsstände, stieß man am Samstag mit 25 Ständen fast schon an die Grenzen des Machbaren. Das Schöne an dem Markt, bei dem alles Erdenkliche angeboten wurde, war das fast schon familiäre Ambiente unter der großen, schattenspendenden Linde vor dem Vereinsheim. Neun Spartenmitglieder „trauten“ sich, einen Stand zu betreiben. Unter ihnen Rolf Hennig, einer der Väter des Marktes. Mit dem Verweis auf seine Sachen wie ein Waffeleisen oder das Essgeschirr aus Armeezeiten meinte er: „Jedes Stück hat seine eigene Geschichte“.

Hennig hatte auch die Idee mit einem Highlight, denn es stand inmitten der Stände auch eine originale „Molotow“ (ein altes Motorrad mit Beiwagen). Natürlich war die nicht zu verkaufen, lockte aber nicht nur Kinder für ein Foto an. Aber auch an den Ständen herrschte reges Treiben. So konnte man sich mit Jungpflanzen für den eigenen Garten eindecken oder seinem Kind einen Wunsch erfüllen. Den erfüllte sich auch die fünfjährige Kathe Weber aus Gräfenhainichen, als sie ihre Eltern nach langen „Verhandlungen“ am Ende vom Kauf eines Paars Rollschuhe überzeugte. So war alles ein buntes Treiben in der Gartensparte unterhalb des Wasserturms.

Bis nach Treuenbrietzen, Kemberg oder Schköna hatte sich der Trödelmarkt herumgesprochen, denn selbst aus diesen Orten waren Händler da. Sie waren genauso begeistert wie der Gräfenhainichener Matthias Dönicke, gegenüber dem Vorstandsmitglied Thomas Achilles hieß es: „Eine super Sache, ihr müsst das weitermachen.“ Hennig versprach: „Wir werden das zur Tradition werden lassen. Der nächste Termin steht schon fest, es ist der 14. September“.

Bis in den späten Nachmittag wurde gefachsimpelt, gehandelt und natürlich auch gekauft. Wer zwischendurch eine Pause brauchte, der konnte diese bei einem kleinen Imbiss oder einem kühlenden Getränk genießen. Letztere erfreuten sich großer Nachfrage, denn die Sonne meinte es auch gut mit dem Veranstalter.

Wofür es nie zu früh ist

Dort geht man noch einen weiteren interessanten Weg, denn sie sind mit der Kindertagesstätte „Spatzennest“ eine Partnerschaft eingegangen und stellen für das Projekt „Gärtnern mit Kindern“ einen Garten. „Man kann nicht früh genug das Interesse wecken“, meint Spartenchef Detlef Kuhnt. Mittlerweile sind sieben Gärten an Familien mit Kindern verpachtet, nur noch zwei Parzellen warten auf neue Besitzer. Selbst am Tag des Trödelmarktes wurde sich der Vorstand mit einem Ehepaar mit zwei Kindern einig. Bis diese loslegen können, fehlt nur noch die Unterschrift unterm Pachtvertrag. Beim nächsten Markt könnten sie schon aktiv dabei sein.