Serno fühlt sich gut aufgehoben
SERNO/MZ/DSK. - Im Stadtrat sind die Dörfer gut vertreten. Mein Fazit ist positiv." Die Einwohner hätten die Fusion bis auf die neuen Anschriften kaum gespürt. "Wir fühlen uns noch immer als Sernoer, Göritzer und Grochewitzer. Dank unseres Vertrages mit Coswig ist uns auch der Bauhof geblieben. Es passt derzeit."
Es wäre schön, so Nössler, der selbst im Stadtrat sitzt und den Regionalausschuss leitet, wenn er dieses Resümee auch von der Schülerbeförderung ziehen könnte. Doch da gebe es weiterhin Probleme. "Unsere Kinder, die das Philanthropinum in Dessau besuchen, fahren 5.54 Uhr mit dem Bus in Serno los und kommen planmäßig 7.19 Uhr an der Hauptpost an. Dann hetzen sie zum Gymnasium. Die Zeit ist zu knapp bemessen, auch die Alternativroute bringt nichts", ärgert sich Nössler. Der Landkreis Wittenberg hat den Schülern aus den Fläming, die in Dessau die Unterrichtsbank drücken, durch einen modifizierten Fahrplan zwar zehn Minuten mehr Luft verschafft, doch der große Wurf sei das nicht, findet Nössler. Nur werde sich an der Situation wohl nichts mehr ändern. Für die neuen Fünftklässler führt der Weg künftig entweder an die Sekundarschule Coswig oder an das Gymnasium in Wittenberg.
Bodenständig bleibt hingegen das gesellschaftliche Leben auf den Dörfern. Nach dem Knutfest folgen der Kinderfasching am 13. Februar, der Frauentag mit dem Kulturprogramm der Männer - ein Mordsspaß im Dorfgemeinschaftshaus -, der Tag des Sports mit Stackelitz (1. Mai), das Grochewitzer Dorffest nur eine Woche später, Schwimmbadfest, Volleyball- und Reitturniere, der Schwedentag mit dem ökumenischen Feldgottesdienst und so weiter. "Dieses Engagement ist unser Plus", freut sich der Ortsbürgermeister. Zum Wohl der Kinder und Jugendlichen trägt der Sportverein übrigens schon in den Winterferien bei. Dann will er täglich Ferienspiele organisieren.
Neu überdacht werden muss indes die Struktur der Freiwilligen Feuerwehr Grochewitz / Göritz. Wehrleiter Gerald Bergt hat sein Amt aus beruflichen und privaten Gründen aufgegeben, erzählt Nössler. Da in der kleinen Einsatztruppe niemand die nötigen Qualifikationen für die Nachfolge besitzt, wird ein Zusammenschluss mit der Sernoer Feuerwehr wahrscheinlicher. Gut möglich, dass schon Freitagabend auf der Jahreshauptversammlung der Sernoer Kameraden die Weichen gestellt werden. "Wir haben wohl keine andere Wahl, als die Fusion zu beschließen", sagt der Ortsbürgermeister.