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Seniorenzentrum Lerchenberg Seniorenzentrum Lerchenberg: Liebeserklärungen ans Heim

Von Andreas Benedix 21.12.2015, 18:51
Die Kinder der evangelischen Grundschule haben im Senioren- und Pflegezentrum mit einem kleinen Programm das Öffnen eines Türchens am Adventskalenders musikalisch umrahmt.
Die Kinder der evangelischen Grundschule haben im Senioren- und Pflegezentrum mit einem kleinen Programm das Öffnen eines Türchens am Adventskalenders musikalisch umrahmt. Andreas Benedix Lizenz

Wittenberg - Festlich geschmückt ist das Foyer des Senioren- und Pflegezentrums im Wittenberger Ortsteil Friedrichstadt. Schüler der „Evangelischen Grundschule“ der Lutherstadt gestalten das Programm rund um die Öffnung des Türchens eines überdimensionalen Adventskalenders. „Diese Veranstaltung findet bei uns seit dem ersten Dezember jeden Tag statt und wird von unseren Bewohnern sehr gern angenommen“, erzählt Bereichsleiterin Steffi Probst.

Der größte Bereich, in dem das Senioren- und Pflegezentrum „Am Lerchenberg“ seit 1984 tätig ist, ist neben häuslichen Pflegediensten, der Betreuung von Bedürftigen in seniorengerechten Wohnungen und dem Service „Essen auf Rädern“ die vollstationäre Pflege. Die Mitarbeiter arbeiten nach den Grundvorstellungen der ganzheitlichen sowie aktivierenden Pflege. Dafür werden zahlreiche therapeutische und kulturelle Angebote vorgehalten. Ziel ist es, allen Bewohnern einen schönen und abwechslungsreichen Lebensabend zu gestalten. Außerdem wird die Möglichkeit der Kurzzeit- und Verhinderungspflege angeboten.

Die Aufgabe des Türchen-öffnens wird an diesem Tag Günter Salejewski zuteil. Seit über vier Jahren ist er im Seniorenheim und fühlt sich dort mittlerweile auch in der Weihnachtszeit geborgen. „An einem der Feiertage werde ich nach Hause fahren, ansonsten bleibe ich aber im Heim. Ich fühle mich wohl hier und kann wirklich nicht klagen“, so seine Meinung. Günter Salejewski weiß, wovon er spricht. In seiner Funktion als Vorsitzender des Heimbeirates laufen bei ihm alle Beschwerden und Kritiken seiner Mitbewohner zusammen. „Das sind aber sehr, sehr wenige“, beschreibt er Situation.

Voll des Lobes ist Berta Seibicke. Mit zwölf bereits in der Einrichtung verbrachten Jahren gehört sie fast schon zur „Stammbesatzung“. Vor der anstehenden besinnlichen Zeit ist ihr nicht bange. „Zum Fest werde ich Besuch erhalten. Aber auch ansonsten fehlt es mir an nichts, es ist einfach schön hier. Gerade im Advent gibt es viele Veranstaltungen. Vor dem Personal kann man nur Achtung haben“, lautet ihre Beurteilung.

Gar nicht bange ist auch Erika Salzer. Ihre Leidenschaft ist das Verfassen von Gedichten. Gerade hat sie eine in Versform gebrachte „Liebeserklärung“ an das Seniorenzentrum in der monatlich erscheinenden „Heiminformation“ veröffentlicht. „Zu Weihnachten treffen wir uns immer in den einzelnen Bereichen. Da geht es recht fröhlich zu, es wird viel gelacht“, so die betagte Seniorin. Besonders freut sie sich auf das gute Essen, dass Karsten Bergien und sein Team auch in diesem Jahr wieder zaubern werden. „Es gibt bei uns alles, was für die Region zu den Festtagen üblich ist. Das fängt bei Kartoffelsalat mit Würstchen an und reicht bis hin zu Enten- und Wildschweinkeule oder Rinder- und Putenbraten“, verrät er. Mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht verfolgt Elisabeth Lorenz das Geschehen vor dem Adventskalender. In der Weihnachtswoche feiert sie ihren 101. Geburtstag. „Man muss viel Sport treiben, Bewegung ist immer gut“, verrät sie das Rezept für ihr hohes Alter.

Nachdem den Kindern tritt noch ein Überraschungsgast in Aktion. Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) liest eine Geschichte über die Tücken des Schenkens.

Für Geschäftsführer Matthias Henschel geht eine weitere Veranstaltung im Reigen der vorweihnachtlichen Aktivitäten zu Ende. „Wir haben derzeit insgesamt 280 Heimbewohner und versuchen, jedem von ihnen gerecht zu werden. Ein Teil unserer Mitarbeiter wird natürlich auch über die Feiertage vor Ort sein und sich vor allem um die Bewohner kümmern, die allein und nicht mehr mobil sind“, so Henschel. (mz)