Seen und Bäder im Kreis Wittenberg Seen und Bäder im Kreis Wittenberg: Hoffen auf mehr Besucher zum Saisonabschluss

Wittenberg - Der Sommer biegt allmählich auf die Zielgerade ein - mit dem Versprechen freundlicher Temperaturen in den nächsten Tagen. Gelegenheit, noch mal die Badeutensilien auszupacken. Die Bedingungen jedenfalls sind nach wie vor überwiegend prima im Landkreis Wittenberg - zumindest was die Wasserqualität anbelangt.
Geprüft wird das akribisch und ziemlich oft von Mitarbeitern des Fachdienstes Gesundheit bei der Kreisverwaltung. Dessen Chef Michael Hable spricht von rund 1.200 Proben in der Saison. Die so genannten EU-Gewässer, zehn sind das im Kreis, werden aller vier Wochen in Augenschein genommen, andere in Absprache mit den Kommunen. Nach den Worten von Ines Dörre sind die - etwa die Reudener Grube oder der Friedrichsee in der Dübener Heide - meist zwei- bis dreimal pro Saison an der Reihe. Hinzu kommen die Freibäder, die ebenfalls aller vier Wochen unter die Lupe genommen werden - bei sehr heißen Temperaturen sogar aller zwei Wochen.
Das Sorgenkind Strandbad Reinsdorf, das 2016 in der Badegewässerkarte lediglich die Note drei (ausreichend) erhalten hat, schlug sich in dieser Saison wieder besser, berichtet Ines Dörre: „In diesem Jahr waren die Befunde durchweg gut.“ Noch im vergangenen Jahr musste das Bad sogar einige Tage geschlossen bleiben. Das Problem: zu wenig Wasser bei zu vielen Badegästen. Weshalb frisches Wasser zugeführt wurde. Die Medizin hat offenkundig gewirkt.
Auch der idyllische Königsee bei Rotta wartet mit guten Werten auf: „Lediglich ein Befund war ausreichend, alle anderen gut oder ausgezeichnet“, berichtet Ines Dörre. Das gilt ebenfalls für den Großen Lausiger Teich, der in der Vergangenheit bekanntlich immer mal wieder Sorgen bereitete - wegen des Wassergeflügels, das dort gerne schwimmt. Jetzt lässt sich dort sorglos planschen und schwimmen - wie in so ziemlich allen (geprüften) Badegewässern des Landkreises Wittenberg: „Der überwiegende Teil weist eine ausgezeichnete Wasserqualität auf“, sagt die Expertin und freut sich, dass die Region schon längere Zeit von Blaualgen verschont geblieben ist.
Zu den so genannten EU-Gewässern, die aller vier Wochen in der Saison kontrolliert werden, zählen im Kreis Wittenberg: das Flämingbad Coswig, der Teich im Touristenzentrum Prettin, der Bergwitzsee, der Königsee Rotta, der Große Lausiger Teich, der Möhlauer See, der Klödener Riß, das Strandbad Reinsdorf, der Badesee Dixförda und der Olympiasee Zieko.
Das eine sind die vielfach ausgezeichneten Werte bei der Wasserqualität, das andere die Besucherzahlen dort, wo der Eintritt der Gäste hilft, die Bäder zu erhalten - die natürlich trotzdem ein erhebliches Zuschussgeschäft bleiben für die Kommunen. Im großen, bestens ausgestatteten Piesteritzer Freibad prognostiziert Manfred Sielaff, Geschäftsführer der Wittenberger Bäder GmbH, dass die guten Zahlen von 2016 heuer wohl nicht erreicht werden. Im vergangenen Jahr konnten 19.200 Badegäste gezählt werden (ohne Schulen und Vereine), 2017 sind es bislang rund 13.000 - wobei bis Ende Juni etwa 11.000 Gäste kamen. Danach hat das Wetter nicht mehr mitgespielt, wie es sollte. Aber einige Wochen bleiben ja noch.
Laut Sielaff steht das Bad bis Mitte September zur Verfügung, wenn die Temperaturen das denn hergeben. Das gilt ebenfalls für das Flämingbad in Coswig. Schwimmmeister Andreas Glaubig ist mit der Saison bislang nicht unzufrieden. Die liege im Durchschnitt, aber klar: Gutes Wetter bringe gute Zahlen, wenn es kühl ist, fehlen die Gäste. Davon kann Torsten Schneider, Betreiber des Trebitzer Freibades ein Lied singen: „Eine tolle Saison ist es nicht“, räumt er ein: „Wir sind mit dem Wetter gar nicht zufrieden.“ Er plant, das Bad Ende August zu schließen.
Der Bergwitzsee, lange Jahre eine der zugkräftigsten Adressen in Sachen Baden in der Region, bleibt offen, logisch. Und hat, wie Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig erfreut konstatiert, wieder mehr Zulauf. Nach einem Rückgang des Interesses ist dort investiert worden. Was sich laut Seelig gelohnt hat. „Es sind viele Leute am See unterwegs.“ Ablesen lasse sich das zum Beispiel an den Parkeinnahmen und an den deutlich gestiegenen Besucherzahlen im nahen Waldhaus. (mz)