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Schweinemast in Düben Schweinemast in Düben: Bauamt bekommt 155 Stellungnahmen

Von Ilka Hillger 12.04.2016, 09:17
Die Bürgerinitiative Saustall Düben hat am Montag Stellungnahmen zur Erweiterung der Schweinemastanlage an Bürgermeisterin Doris Berlin übergeben.
Die Bürgerinitiative Saustall Düben hat am Montag Stellungnahmen zur Erweiterung der Schweinemastanlage an Bürgermeisterin Doris Berlin übergeben. Klitzsch

Coswig - Mit 155 Stellungnahmen wurde die Bürgerinitiative „Saustall Düben“ am Montagvormittag im Bauamt der Stadt Coswig vorstellig und übergab die Papiere an Fachbereichsleiter Michael Sonntag. In seinem Amt liegt seit dem 14. März der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für die „Schweinehaltung Düben“ zur öffentlichen Einsichtnahme aus. Noch bis zum 15. April können von Bürgern, Vereinen und Institutionen dazu Stellungnahmen abgegeben werden, die geprüft und in das Vorhaben einbezogen werden müssen.

Die Bürgerinitiative „Saustall Düben“ – sie gründete sich vor einem Monat im Coswiger Klosterhof – wendet sich gegen die geplante Erweiterung der Schweinemastanlage des Inhabers Leon van Dijck. Bei den 155 Stellungnahmen, die auch im Beisein von Bürgermeisterin Doris Berlin übergeben wurden, handelt es sich bis auf vier Ausnahmen um einen vorgefertigten Schriftsatz. Umfänglicher und bis zu 33 Seiten umfassend sind die vier weiteren Papiere. Laut BI-Sprecherin Irena Gräwert gehört auch eine Stellungnahme der Landtagsabgeordneten Conny Lüddemann (Bündnis 90/Grüne) dazu. Zu den Überbringern der Papiere gehörte am Montag auch die Dübenerin Ingrid Pannier, die für sich in Anspruch nahm, für die Mehrheit der Einwohner des kleinen Ortes zu sprechen. Pannier zeigte sich im Gespräch mit Doris Berlin und Michael Sonntag enttäuscht darüber, dass der Coswiger Stadtrat das Erweiterungsvorhaben der Schweinemastanlage bislang unkritisch behandelte und alle Beschlüsse dazu absegnete, obwohl sich der Dübener Ortschaftsrat gegen die Erweiterung aussprach. „Wir leben doch in einer Einheit, in einer Stadt zusammen“, sagte Ingrid Pannier.

Laut Michael Sonntag werde das Konvolut an Stellungnahmen, die bis zum Freitag eingegangen sind, an ein von der Stadt Coswig beauftragtes Planungsbüro übergeben, das die Unterlagen sichtet, prüft und die Einwände bearbeitet. „Wir haben Stellungnahmen aus ganz Deutschland bekommen“, so Sonntag. Die Auslegung des Bebauungsplanes stand unter keinem guten Stern und musste mehrfach wiederholt werden, weil unter anderem Fristen nicht eingehalten wurden. Das „spricht nicht für die Kompetenz der verfahrensführenden Behörde“, heißt es denn auch im Anschreiben der textidentischen Stellungnahmen. Man habe den Eindruck, dass „es den Verantwortlichen vorrangig darum geht, ein in der Bevölkerung kritisch diskutiertes Vorhaben so schnell wie möglich durch die Instanzen zu bringen“. Mit mehreren Punkten von der raumordnerischen Einordnung über Artenschutzbelange bis zum ökonomischen Kontext wollen Initiative und Einreicher der Stellungnahmen das verhindern. (mz)