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Es geht voran Schule in Dabrun: Warum eine Investition von mehreren hunderttausend Euro nötg ist

Mehrere hunderttausend Euro fließen in das Kellergeschoss der Dabruner Schule. Warum die Maßnahme wichtig ist und ob die Schülerzahlen künftig ausreichen.

Von Paul Damm 21.11.2021, 09:00
Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU) inspiziert die Kantine der Grundschule, die derzeit rundum erneuert wird.
Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU) inspiziert die Kantine der Grundschule, die derzeit rundum erneuert wird. Foto: Thomas Klitzsch

Dabrun/MZ - Nicht mehr wiederzuerkennen ist der neue Schulhof der Dabruner Grundschule. Noch vor einem Jahr tobten die Kinder auf einem grauen, trist wirkenden Schotterplatz umher - es fehlte an einer sicheren Umzäunung, ebenso war kein Randstein für die Bushaltestelle vorhanden. „Jetzt haben wir hier etwas Schönes gezaubert“, sagt Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU) am gestrigen Dienstag vor Ort.

Helle Pflastersteine mit aufgemalten Spielmöglichkeiten, großzügige begrünte Sitzbereiche, ein überdachter Fahrradständer und ein massiver Zaun sind das Ergebnis der Erneuerungsmaßnahme, die zu rund 90 Prozent vom Land gefördert wurde. Unabhängig davon wird nun auch für das Schulgebäude Geld in die Hand genommen: Saniert werden soll in erster Linie das Kellergeschoss des dreietagigen DDR-Baus. 421.900 Euro wurden dafür nun kalkuliert. 70 Prozent davon, also 295.330 Euro, werden mit Mitteln des Bundes aus dem Investitionsprogramm „Beschleunigter Infrastrukturausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder“ gefördert.

Der Schulhof der Dabruner Grundschule ist in diesem Jahr fertiggestellt worden. Er wirkt hell und freundlich, die Kinder fühlen sich wohl.
Der Schulhof der Dabruner Grundschule ist in diesem Jahr fertiggestellt worden. Er wirkt hell und freundlich, die Kinder fühlen sich wohl.
Foto: Klitzsch

Problem mit Nässe

Inzwischen hat sich im Schulkeller - dort befinden sich unter anderem Unterrichtsräume und die Essensausgabe - schon einiges getan: Mehrere Räume wurden trockengelegt. „Wir haben hier nämlich ein Problem mit Feuchtigkeit“, erklärt der Kemberger Rathauschef. Und auch die in die Jahre gekommene Kantine im Keller des Hauses erhält derzeit einen neuen Farbanstrich inklusive moderner Heizkörper und freundlich wirkender Bodenfliesen. „Also, es wird garantiert richtig schick werden“, ist sich Seelig sicher. Nicht so schick hingegen ist die Fassade der Grundschule. Dieses Projekt würde allerdings den preislichen Rahmen sprengen. „Wir hatten ja schon bei dem Keller Schwierigkeiten, Firmen zu finden, die keine horrenden Preise verlangen.“ Außerdem bedarf die Außensanierung einer längeren Planungsphase. Die derzeit zur Verfügung stehenden Mittel des Bundes hingegen können nur in Anspruch genommen werden, wenn die Baumaßnahme in diesem Jahr abgeschlossen werden kann.

Für die Schule, die vor wenigen Jahren noch mit Personalmangel zu kämpfen hatte, sieht es inzwischen richtig gut aus. „Wir können echt nicht klagen. Wir haben für jede einzelne Klasse eine Lehrerin“, betont Seelig. Sogar das Fach Englisch könne nun ab der ersten Klasse unterrichtet werden. Und die Lehrbücher sponsert die Stadt Kemberg. „Das war uns wichtig.“ Etwa 67 Kinder werden derzeit in Dabrun unterrichtet - Anmeldungen für die kommenden Schuljahre gebe es zur Genüge. „Ich sage es mal so: Die nächsten sieben Jahre müssen wir uns keine Gedanken machen - und auch danach nicht. Da bin ich mir sicher.“ Gut aufgestellt ist die Grundschule auch in Sachen Digitalisierung. Erst vor wenigen Jahren erhielt jeder Unterrichtsraum ein Whiteboard mit Beamer, außerdem gibt es ein Computerkabinett.

Auch Kitas erhalten Geld

Von einem Förderprogramm für Kindertagesstätten profitierten in diesem Jahr auch die Kitas in Radis und Eutzsch. In Radis wurde für die Kinder eine Klimaanlage installiert. Seelig sagt: „Im Sommer ist es dort immer unerträglich warm.“ In Eutzsch wurde mit der Baumaßnahme noch nicht begonnen.

Dort soll noch ein barrierefreier Zugang hinzukommen, die Stadt warte jedoch noch auf eine denkmalrechtliche Genehmigung. „Das können wir also erst im kommenden Jahr in Angriff nehmen. Zum Glück konnten wir die Fördermittel noch bis zum 30. Juni verlängern“, ist Seelig froh.