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Historischer Roman Schloss Pretzsch: Was am Todestag der Kurfürstin geflüstert wird

Nach drei Bänden, die sich mit Pretzscher Geschichte beschäftigen, legt die Autorin Sybille Zugowski einen weiteren historischen Roman vor.

Von Marcel Duclaud 05.08.2024, 10:00
Die Pretzscher Autorin Sybille Zugowski in ihrem Garten. Sie hat ein neues Buch verfasst.
Die Pretzscher Autorin Sybille Zugowski in ihrem Garten. Sie hat ein neues Buch verfasst. (Foto: Marcel Duclaud)

Pretzsch/MZ. - Die Pretzscher Autorin Sybille Zugowski ist ausgesprochen produktiv. Nach den drei Bänden zur Geschichte ihrer Heimatstadt („Der Fluch“, „Das Amulett“, „Das Narrenzepter“) und den alljährlichen Stücken, die stets beim Eberhardinenfest aufgeführt werden, legt sie jetzt einen vierten historischen Roman vor, der sich ebenfalls mit Pretzscher Vergangenheit beschäftigt.

Titel des Werks: „Schlossgeflüster“. Diesmal steht Christiane Eberhardine im Mittelpunkt, die Kurfürstin, der die Stadt an der Elbe eine Menge zu verdanken hat. Der Fokus der Geschichte richtet sich auf einen einzigen Tag, den 4. September 1727, den Tag, an dem die Fürstin schwer erkranken und schließlich sterben wird.

Es versammeln sich auf dem Hof des Schlosses Handwerker, Bauern, Bürgersleute, um sich nach dem Befinden der Kurfürstin zu erkundigen. Christiane Eberhardine ist zweifellos eine wichtige Frau, nicht zuletzt deshalb, weil sie mit ihrem Hofstaat der Wirtschaft und dem Wohlstand in Pretzsch auf die Beine hilft. „Sie sind besorgt“, schildert Sybille Zugowski die Szenerie, „und sie erzählen sich Geschichten während Christiane Eberhardine im Kreise ihrer Vertrauten Abschied vom irdischen Leben nimmt“. Erinnerungen werden ausgetauscht, nicht zuletzt auch Klatsch und Tratsch über das Leben bei Hofe.

Dass die meisten dieser Geschichten einen authentischen Hintergrund haben, betont die Pretzscher Autorin, die viel Zeit in Archiven verbringt, um ihr Wissen zu erweitern. Berichtet wird beispielsweise vom Hofnarren, der einst ein Festessen gab für Mägde und Knechte. Was tatsächlich passiert sein soll. Oder wie August der Starke, Kurfürst von Sachsen, im Jahr 1692 in Bayreuth um Christiane Eberhardines Hand anhielt, was auch so war. Eine Fiktion hingegen ist die Geschichte um Cora, Hüterin der Raben und Krähen. Die Figur, die nicht zuletzt für Aberglauben steht, liegt Sybille Zugowski am Herzen, sie taucht immer wieder auf in ihren Büchern. „Die Leser kennen sie schon“, bemerkt die Autorin, die versichert, auch weiterhin historische Texte schreiben zu wollen. „Ich habe viele Projekte, einen neuen Roman auch schon begonnen.“ Und dann sind da ja auch die Theaterstücke: Für das nächste wird noch eine Idee gesucht.

Sybille Zugowski veröffentlicht ihre Bücher im Selbstverlag. Zu haben sind sie unter anderem in „Ankas Welt“ und im Heimatmuseum in Pretzsch, zudem im Lottoladen in Bad Schmiedeberg. Die Autorin lädt auch öfter zu Lesungen ein.