Schlittenhunderennen Schlittenhunderennen: Es geht auch ohne Schnee

Wörlitz - Der Spruch „Wörlitz ist auf den Hund gekommen“ liegt jetzt nah, und die Leute werden ihn wohl auch hin und wieder hören. Es ist schließlich so. Nicht nur, dass es den Hundesportverein Wörlitz gibt und Jagdhundmeuten, die sich jeden Herbst zur Schleppjagd einstellen. Nun kommen auch noch Schlittenhunde hinzu: Am 7. und 8. März wird in der Parkstadt der letzte Wertungslauf der 25. Norddeutschen Meisterschaft ausgetragen.
Wie das aussieht, demonstrierte am Freitag vorab Silvio Spruth aus Schleesen. Mit seinem Schlittenhunde-Gespann drehte er eine Runde für die Fotografen. In einer Woche ist der Mann indes nur einer von vielen. Der Sportverein Reinrassiger Schlittenhunde, der den Lauf gemeinsam mit dem Wörlitzer Hundesportverein ausrichtet, erwartet bis zu 100 Schlittenhundegespanne mit rund 400 Schlittenhunden.
„Die Anmeldungen laufen gut. Alle sind gespannt auf Wörlitz“, sagte Wolf-Dieter Polz, Präsident des Schlittenhundevereins, in dem auch Spruth Mitglied ist. So kam es auch, dass das finale Rennen dieser Saison in Wörlitz landete. Nachdem der bisherige Austragungsort ausschied, rückte die Parkstadt in den Blickpunkt und Polz und sein Team waren von den Voraussetzungen begeistert. „Bei der Stadt, der Tourismusgesellschaft und beim hiesigen Verein haben wir sofort Partner gefunden“, freute er sich riesig über die Begeisterung, die die Idee eines Schlittenhunderennens in Wörlitz auslöste und dessen Durchführung binnen weniger Wochen vorbereitet wurde.
Das Wörlitzer Schlittenhunderennen findet am 7. und 8. März ab 10.30 Uhr statt. In den rund 100 Gespannen laufen die Rassen Siberian Husky, Samojeden und Alaskan Malamuten.
Am Samstag tragen ab 15 Uhr die Kinder der Teilnehmer ein Rennen aus. Zu den weiteren Angeboten gehören Stände mit Hundezubehör und ein kleiner Markt am „Eichenkranz“. Es wird darum gebeten, keine eigenen Hunde mit zur Veranstaltung zu bringen. Besucher können das Rennen an der Wegstrecke beobachten. (ihi)
Für Polz und seine Hundefreunde gab es dabei einiges zu tun. Ein Platz für den Wohnwagenpark und das große Zelt war mit der Wiese hinterm Sportplatz schnell gefunden. Die Wahl der Strecke war auch kein Problem, wenngleich Polz bei seinem ersten Ansprechpartner etwas falsch lag.
Als er zunächst bei der Kulturstiftung anfragte, bescheinigte ihm deren Direktor Thomas Weiß zwar, ein großer Hundefreund zu sein, Wagenrennen könnten im Park aber trotzdem nicht stattfinden. Nadine Göring von der Tourismusgesellschaft konnte da schon mehr für die Schlittenhund-Vereinsleute tun und Kontakte herstellen. „Für uns ist es doch reizvoll, dem Winter in Wörlitz aus touristischer Sicht noch ein Highlight zu verleihen“, sagte sie.
Dieser Höhepunkt lässt sich nun in einer Woche an zwei Tagen erleben. Für das Rennen mit Trainingswagen und in verschiedenen Klassen wurde eine 5,8 Kilometer lange Strecke gewählt. Diese führt am Hundesportplatz vorbei in Richtung Deich und dann unterhalb des Deiches wieder zurück zum Großparkplatz und zur Wiese.
„Wir starten mit Rädern, Rollern und Trainingswagen und Gespannen von zwei bis acht Hunden“, erklärte Wolf-Dieter Polz, der selbst über 250 Rennen fuhr. Die Starts werden alle zwei Minuten erfolgen und finden an beiden Tagen von 10.30 bis gegen 14.30 Uhr statt.
„Für uns Schlittenhundesportler ist jetzt die Zeit des Abtrainierens“, so Polz. Damit werden die Rennen immer kürzer. „Dann gehen wir in die Sommerpause und sie sind nur noch Hunde.“ In die Gespanne kommen die Tiere wieder ab Herbst, wenn es kühler wird. Polz bilanzierte eine sehr gute Saison, die nun in Wörlitz ihren Abschluss finden wird. Selbst alle Schneeläufe konnten stattfinden, allein beim letzten Rennen in Clausthal-Zellerfeld habe man 6 000 Besucher gezählt. So viele könnten es durchaus auch mal in Wörlitz werden, wenn sich die Schlittenhundefreunde in der Stadt wohlfühlen und die Gespanne wiederkommen.