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Sanierungsprojekt in Selbitz Sanierungsprojekt in Selbitz: Kur für den "Konsum"

Von Sabine wesner 02.11.2015, 07:00
Das Dorfgemeinschaftshaus Selbitz wurde als Konsum erbaut.
Das Dorfgemeinschaftshaus Selbitz wurde als Konsum erbaut. A. baumbach Lizenz

Selbitz - Im kommenden Frühjahr kann gewippt werden in Selbitz. Dann nämlich soll der Wunsch des Dorffördervereins nach einem so genannten Wipp-Tier in Erfüllung gehen. Finanziert wird das 300 bis 500 Euro teure Spielgerät aus dem Erlös, den die „Farmers Music Night“ am 30. Mai (siehe auch „Für Abwechslung und...“) in die Kassen spülte.

„Von Anfang an war klar, dass der Erlös, sollte es einen solchen geben, in Abstimmung mit dem Dorfförderverein Selbitz einem gemeinnützigen Zweck zugute kommen soll“, sagt Holger Gebhardt vom Organisationsteam.

Zum Feiern nicht geeignet

Und weil vom Erlös - Gebhardt spricht von einer vierstelligen Summe im unteren Bereich - noch ein guter Teil übrig ist, haben sich die Selbitzer „Kulturschaffenden“ ein zweites, durchaus umfangreiches Projekt auserkoren: „Wir wollen das Selbitzer Dorfgemeinschaftshaus auf Vordermann bringen und umbauen, um das Objekt künftig besser für Feiern und kulturelle Veranstaltungen nutzbar zu machen“, erklärt Holger Gebhardt. Das Gebäude, das 1988 als Dorfkonsum errichtet wurde, habe eine „blöde Raumaufteilung“, die selbst für kleinere Feiern nicht wirklich geeignet sei. „Tanzen geht überhaupt nicht“, moniert der Selbitzer.

„Wir haben schon mal mit Handwerkern über unsere Ideen gesprochen“, erzählt der Mann, der im Ort eine Kfz-Werkstatt betreibt, von der Zwischenwand, die raus muss, dem Bau einer kleinen Bar und einer Art Bühnenbereich. Auch Ortsbürgermeister Norman Langer (CDU) stehe hinter dem Projekt und Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU) habe die Anfrage der Selbitzer positiv beschieden, „solange das Vorhaben die Stadt kein Geld“ koste.

„Unser Geld wird für die Verjüngungskur nicht reichen, vor allem nicht für die Sanierung der alten Elektroanlagen“, schätzt Gebhardt nach den Handwerkergesprächen ein. „Wir werden versuchen, über Spenden und weitere Events zusätzliche Mittel aufzutreiben, aber vielleicht kann uns die Stadt als Eigentümerin des Objektes ja doch ein wenig unter die Arme greifen“, hofft nicht nur Gebhardt.

Er und seine Mitstreiter sind mittlerweile auf ein knappes Dutzend Enthusiasten angewachsen, die sich der Organisation von kulturellen Events im Dort verschrieben haben. „Wir haben noch viel vor und wollen einiges ankurbeln, wenn auch nicht unbedingt in der Größenordnung wie das mit 500 Besuchern ausverkaufte Event in der Scheune“, sagt der Selbitzer.

Unterschiedliche Musikstile

„Dabei werden unterschiedliche Musikstile ebenso eine Rolle spielen wie die Art der Veranstaltungen“, berichtet Gebhardt. Dafür wolle man auch in Zukunft mit dem Dorfförderverein zusammenarbeiten und die Inhaber der Gaststätte „Ludleys“ mit ins Boot holen, deren Saal sich für verschiedene Veranstaltungen hervorragend eigne. „Wir überlegen derzeit sogar, einen eigenen Verein zu gründen, der sich auf die Organisation von Events konzentriert“, erzählt Gebhardt von einem bereits besuchten Lehrgang über Vereinsrecht.

„Das soll“, macht der Selbitzer deutlich, „keinesfalls Konkurrenz zum bestehenden und sehr engagierten Dorfförderverein sein, sondern eine sinnvolle Ergänzung.“

Abwechslung und Spaß auf dem Dorf

Vor knapp einem Jahr starteten die vier Selbitzer Detlef Dutz, Holger Gebhardt, Silvio Spruth und Jan Gebhardt das Projekt „Kartoffelrock“. Ein Contest für junge Nachwuchsbands und ein Fest für jene, die etwas Abwechslung und Spaß möchten, war das Ziel. Am 30. Mai wurden die Erwartungen übertroffen. Gemeinsam mit dem Dorfförderverein ihres Heimatortes und einigen Sponsoren haben die Hobby-Eventmanager mit der „Farmers Music Night“ eine Veranstaltung im dörflichen Selbitz auf die Beine gestellt, die bei Aktiven und 500 Zuschauern für Begeisterung und den Wunsch, „unbedingt weiterzumachen“ sorgte.

Mittlerweile engagieren sich ein knappes Dutzend Selbitzer und wollen mit kulturellen Events das Dorfleben aufpeppen. (mz)