Rosenfest in Schleesen: Rosenfest in Schleesen: Feucht-fröhliches Vergnügen

Schleesen - Ein Umzug bei strahlendem Sonnenschein. So stellen sich die Schleesener das Sahnehäubchen für ihr Rosenfest vor. Und wahrlich alles lief nach Plan. Klärchen strahlte, sorgte für tropische Temperaturen und gute Laune. Alles war perfekt.

Die Karawane zog durchs Dorf. Rosenkönigin Sandy Döring hatte ihren großen Auftritt. Die 22-Jährige aus Gräfenhainichen winkte aus der Kutsche. Sie lebte ihren Traum, strahlte und ging am Ende wie der ganze Zug ordentlich baden.

„Der liebe Gott ist kein Schleesener.“ Daran gibt es für Ortsbürgermeister Peter Röhrborn spätestens seit Sonnabend keine Zweifel mehr. „Wir können aber nichts ändern. Es ist, wie es ist“, fügte er hinzu und packte mit an. Elektronik wurde gesichert, Papiere getrocknet. Der Gewitterguss hatte es in sich und traf die Karawane, als sie kurz vor dem Festplatz angekommen war. Jurastudentin Sandy Döring hatte noch Glück im Unglück. Das feine Kleid blieb trocken. Treckerfahrer, Fußballerinnen, die Blumenkinder aus der Kita und die meisten anderen Zugteilnehmer waren jedoch nass. Pitschnass. Der Zug hatte sich so schnell wie selten zuvor aufgelöst. Und Klärchen strahlte wieder.

„Wir ziehen das Programm weiter durch. Es gab ein paar Schäden an der Technik. Aber es geht noch“, übte sich Rosenfest-Veranstalter Dirk Möser in Zuversicht. Der Oranienbaumer hat seit drei Jahren in Schleesen das Zepter in der Hand. Nach dem 40. Rosenfest hatte sich die Ortschaft von der alleinigen Organisation verabschiedet. „Wir sind Gastgeber und steuern finanziell einen kleinen Teil bei“, erklärt Ortsbürgermeister Röhrborn. Möser zieht derweil die Strippen, um aus dem unfreiwilligen Bad beim Umzug zumindest ein feucht-fröhliches Vergnügen zu machen. Denn noch hat das Fest seine Krönung nicht erlebt. Rosenkönigin Sandy Döring trägt noch keine Schärpe. Die hat Tina Isabel Schwarzkopf bei der Hand. Die Reudenerin regierte letztes Jahr in Schleesen. „Es hat mir einfach richtig Spaß gemacht.“ Es waren zwar nicht viel mehr öffentliche Auftritte als die am Festwochenende. „Aber den Leuten hat es gefallen. Sie haben sich mit mir fotografieren lassen. Es war schön.“ Noch einmal steht sie auf der Bühne, überreicht die Schärpe. Applaus für die neue Königin. Das Fest kann weiter gehen.

Das Programm gleicht am Ende einem großen Kessel Buntes. Bedient wird die ganze Familie. Der Rummel gehört zur Pflicht, das Bühnenprogramm wird zur Kür. „Läuft alles. Trotz Regen“, bleibt Veranstalter Dirk Möser zuversichtlich. Die Schleesener Schalmeienkapelle hat in der Zwischenzeit Platz genommen. Ein Tusch für die Königin und los geht’s. Handgemachtes ist das Erfolgsrezept für den Nachmittag, an dem die Ravers Cheerleader aus Seegrehna ebenso ihr Podium bekommen wie Bauchredner Jürgen Hanke und die Showgruppe „FacettenReich“ um Carola Meissner. Lust auf mehr? Kein Problem. In Schleesen kommt die Party nie zu kurz. DJ und Tanzkapelle, Frühschoppen, Sänger Stefan S. und die Tänzerinnen vom Kulturhausverein Gräfenhainichen sorgen für gute Laune, die letzte Rosenbowle wird versteigert.

Das Rosenfest 2015 war ein feucht-fröhliches Vergnügen, für das auch die Gärtner der Kräuterscheune bestens vorbereitet waren. Sie lieferten beim Umzug eines von insgesamt 32 Bildern. „Schleesener Waschweiber und ihre Waschlappen“ liefen in Bademantel und Latschen. „Wir waschen mit Määägaperls“, tönte ein gut gelaunter Bernd Neubauer. Schafe machen alles sauber. Und werden am Ende im Regen wie alle anderen auch ordentlich nass.

Die neue Rosenkönigin Sandy Döring gibt sich indes majestätisch. Von Trauer wegen des Gewitterregens keine Spur. „Ich freue mich, dass ich Schleesen präsentieren darf.“ Ein Strauß Rosen ist ihr dafür sicher. Die Blumen gibt es vom Kemberger Bürgermeister Torsten Seelig (CDU). (mz)