1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Roberts Hoffnung ist heute Badesee

Roberts Hoffnung ist heute Badesee

Von Karina Blüthgen 28.05.2008, 18:05

Bergwitz/MZ. - Die Vorbereitung für dieses ungewöhnliche Jubiläum sind längst angelaufen, dafür haben sich die Bergwitzer Unterstützung vom "Traditionsverein Bitterfelder Bergleute" geholt. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe geht es seit März darum, dieses Stück Bergwitzer Geschichte nachvollziehbar zu machen. Das wird zum einen durch die Bitterfelder Bergsänger und das Bergmannsorchester Bitterfeld (Musikverein Sandersdorf) geschehen. Die größere Gewichtung liegt auf einer Ausstellung, die anlässlich des Dorffestes am 29. August eröffnet wird und die in gemeinsamer Regie der Kommune sowie des Traditionsvereins liegt.

"Es wird sieben Schautafeln geben, dazu kommen Sachzeugnisse und Modelle", erläutert Helmut Schölzel vom Traditionsverein. Bis Ende Juni sollen alle Materialien gesichtet sein, der Überblick über die Schautafeln steht jetzt schon fest. Eine Zeittafel wird die Entwicklung des Tagebaues "Roberts Hoffnung" und des Braunkohlenwerkes Gniest geben. Tagebaugeräte, Havarien im Werk und dessen Demontage 1946 werden erläutert, die Kohleförderung wurde 1948 wieder aufgenommen und ging bis 1955. Transportsysteme sind darzustellen, die Entwicklung der Brikettfabrik und der Ziegelei gehören ebenso dazu wie Auszüge aus dem Zechenbuch. Nicht vergessen wird zudem die Gestaltung der Bergbau-Nachfolgelandschaft.

Viele Informationen wurden bereits zusammengetragen. Der Aufschluss der Grube erfolgte 1908, 1910 war der erste Baggereinschnitt, 1912 wurde die Grube in Betrieb genommen. Ein Teil der Kohle wurde mit der Bahn abtransportiert, der andere Teil wurde per Seilbahn zur Brikettfabrik Bergwitz befördert. Seit März 1935 wurde das Kraftwerk Zschornewitz mit Rohkohle aus Bergwitz beliefert. Heutzutage lockt der See, dessen größte Tiefe 43 Meter beträgt, Wassersport- und Campingfreunde.

Die Ausstellung selbst wird bis zum 7. September zu sehen sein. Die Organisatoren wollen mit der Schau, in der auch Filme gezeigt werden, unter anderem Schulklassen gezielt an die Geschichte des hiesigen Bergbaus heranführen.

Und Ortsbürgermeisterin Heidrun Weise kann sich zum Beispiel vorstellen, dass das Bergwitzer Dorffest künftig auch ein kleines Bergmannsfest sein könnte.

Für die Ausstellung werden noch Fotos, Gegenstände und andere Materialien gesucht, ebenso Informationen etwa zur Demontage. Ansprechpartner: Hans-Dieter Hentschel, Wörlitzer Str. 58, 06773 Bergwitz; Tel. 03 49 21 / 217 41.