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Rettungsring für das Trebitzer Freibad

Von Markus Wagner 20.06.2007, 15:29

Trebitz/MZ. - Ursprünglich sollte es geschlossen bleiben, weil der langjährige Pächter ausgestiegen war.

"Ich kann doch nicht zusehen, wie die 1,3 Millionen Euro, die die Gemeinde 1993 hier investiert hat, kaputt gehen", sagt Schneider. Er habe das Bad in diesem Jahr gepachtet, um noch genügend Zeit zu haben, einen Trägerverein zu gründen, der es in Zukunft unter seine Fittiche nehmen soll. Denn, das weiß Schneider genau, "es ist nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell eine Belastung".

Zwar gibt es in diesem Jahr noch ein letztes Mal einen Zuschuss der Gemeinde, dann aber wird Schluss sein. Knapp unter 10 000 Euro lässt sich Trebitz das Bad in diesem Jahr wiederum kosten. "Das bei der Kommunalaufsicht durchzubekommen, war sehr schwierig und nur unter hohen Auflagen zu machen", betont Bürgermeisterin Roswitha Reinhardt. Am Zuschuss war auch das Engagement des Dessauers Dietmar Hoffmann gescheitert. Der habe zudem noch Geld gefordert, um die Chemie im Bad am laufen zu halten. "Das war nicht machbar", so Frau Reinhardt.

Für das Bad hätte das fast das Ende bedeutet. Auf eine Ausschreibung hatte sich kein neuer Pächter gemeldet. "Wenn der Filter eine Saison nicht betrieben wird, ist er kaputt", sagt Schneider, der lange mit sich gerungen habe, diese Aufgabe auf sich zu nehmen. "Hätte Herma Klapproth nicht zugesagt, ich hätte es nicht gemacht." Die Bademeisterin, die schon jahrelang im Freibad tätig war, ist es jetzt wieder. Geholfen haben auch viele Freunde und Vereine. "Sonst hätte wir das Bad nicht so schnell herrichten können." Innerhalb von einer Woche ist es in Schuss gebracht worden.

Genau daraus schöpft Bürgermeisterin Reinhardt auch ihre Hoffnung. "Was die sich vorgenommen haben, schaffen sie auch", ist sie sich angesichts des "großen Kreises von Leuten" sicher. In Zukunft könnten die sich auch in einem Verein wiederfinden. Da sucht Schneider Gleichgesinnte, um einen zu gründen. "Bis Anfang 2008 muss er stehen", sagt der Geschäftsmann. Die Hoffnung, "mit einer schwarzen Null" rauszugehen, hat er schon in diesem Jahr. Ab 2008 muss sich das Bad selbst tragen. Einen Weg dazu gibt es nach Schneiders Meinung schon: "Die beste Unterstützung ist, hier baden zu gehen." Kommentar

Das Bad ist werktags von 12 bis 20 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Kinder zahlen zwei Euro, Erwachsene drei, ab 18 Uhr zwei Euro. Gruppen können sich unter Tel.: 0171 / 3727623 anmelden. Das Bad wird für Feste vermietet.