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Operette im Phönix Theater Operette im Phönix Theater: "Der Bettelstudent" kommt nach Wittenberg

14.12.2017, 10:20
Mit der Operette „Der Bettelstudent“ gastiert das Nordharzer Städtebundtheater jetzt in der Phönix Theaterwelt Wittenberg.
Mit der Operette „Der Bettelstudent“ gastiert das Nordharzer Städtebundtheater jetzt in der Phönix Theaterwelt Wittenberg. Ray Behringer

Wittenberg - Genau ein Jahr ist es her, dass eine „richtige“ Operette mit Orchester auf der Bühne der Phönix Theaterwelt den Zuschauern präsentiert werden konnte. Nun können sich die Wittenberger und Gäste auf die nächste freuen: „Der Bettelstudent“, die bekannte Operette von Carl Millöcker, wird am Sonnabend, 16. Dezember, um 16 Uhr auf den neuen Brettern des Phönix zu erleben sein, in einer Inszenierung des Nordharzer Städtebundtheaters.

Zarte Bande

Ein falscher Fürst, ein echter Graf, ein beleidigter Gouverneur, zwei Liebespaare, eine Revolution und das obligate Happy End, das verhalf Carl Millöcker - er gilt als einer der letzten Meister der klassischen Wiener Operette - mit seiner wohl bekanntesten Operette „Der Bettelstudent“ zum Durchbruch.

Seit der Uraufführung am 6. Dezember 1882 im Theater an der Wien wurden Titel wie „Ich knüpfte manche zarte Bande“, Ollendorfs Couplet „Schwamm drüber“, „Ich hab kein Geld, bin vogelfrei“ oder die Hochzeitsmazurka „Ich setz den Fall“ zu Hits der heiteren Muse. Carl Millöcker hat die Musik geschrieben, Friedrich Zell und Richard Genée lieferten den Text dazu.

Das traditionsreiche Musiktheater des Nordharzer Städtebundtheaters ist in Halberstadt verankert. Dort existiert seit 1812 ein eigenes Stadttheater, in dem sich früh eine eigene Musik- und Ballettsparte etablieren konnte. Vor 25 Jahren erfolgte die Zusammenlegung mit dem Theater Quedlinburg zum Nordharzer Städtebundtheater. Es bietet Inszenierungen im Musiktheater, Ballett, Schauspiel, Märchen und Konzerte. Musikdirektor Johannes Rieger leitet seit 2009 als Intendant das Nordharzer Städtebundtheater. Sein Anliegen ist es, das reichhaltige musikalische und dramatische Kulturerbe sowie innovative Entwicklungen weiter zu führen.

Hochwertige Musik verbindet sich mit einem gelungenen Libretto, was nicht jeder Operette ins Regiebuch geschrieben ist.

Anke Rauthmann setzt das flott in Szene. Dazu strafft sie die Urfassung der Autoren Friedrich Zell und Richard Genée und findet eine zeitlose Sicht auf das Spitzenwerk der klassischen Wiener Operette. Ihr zur Seite steht eine weitere Frau: Für Bühnenbild und Kostüme zeichnet Daniela Herzberg verantwortlich. Sie findet dabei adäquate Bühnenlösungen fernab ausschweifender Opulenz. Die Bühne dominiert ein überdimensionales eingefärbtes Sachsen-Wappen.

Gitterwände werden mit wenigen Handgriffen von der Zitadelle über die Krakauer Messe zum Ballsaal. Die Offiziere tragen Fantasie-Uniformen, die Gefangenen pinke Polo-Shirts, die verarmten polnischen Adelsdamen agieren vornehmlich in Blau. Der Gefängniswärter Enterich, witzig gespielt von Norbert Zilz, steckt in einer Joggingjacke, trägt Basecap.

Demnächst: Frau Luna

Bereits im Februar des kommenden Jahres kann man in der Phönix Theaterwelt Wittenberg wieder eine Operette aus dem Hause des Nordharzer Städtebundtheaters erleben. Gezeigt wird dann „Frau Luna“ von Paul Lincke. Die Aufführung am 2. Februar beginnt um 19.30 Uhr. (mz/ukr)