Fußball Niemitz stürmt bald in der Oberliga
Die TSG Neustrelitz gibt den Wechsel offiziell bekannt.

Piesteritz - Im Volkspark ist die Fußball-Welt am Donnerstagabend noch in Ordnung. Die Männer vom FC Grün-Weiß trainieren in Kleingruppen wie es in der Pandemie noch erlaubt ist. Mittendrin ist der schnelle Angreifer Marcus Niemitz. Am Morgen danach ist alles anders. Der Oberligist Neustrelitz verkündet es auf seiner Homepage offiziell: „Mit der Verpflichtung von Marcus Niemitz komplettiert die TSG ihren Kader für die Saison 2021/22 um eine weitere Personalie.
Der 20-Jährige bekommt bei den Residenzstädtern einen Vertrag für die kommende Spielzeit mit der Option einer Verlängerung um ein weiteres Jahr. Er wechselt vom FC Grün Weiß Piesteritz“. „Ich bin sehr, sehr überrascht“, kommentiert FC-Kapitän Florian Freihube den Transfer. Allerdings, betont der Spielführer auch, der Verein werde niemanden den Sprung in die Oberliga verwehren.
Der Verbandsligist verliert damit seinen torgefährlichen Flügelflitzer, der in Piesteritz den Nachwuchs durchlaufen hat und bereits als U-19-Spieler den Sprung in die Verbandsliga-Elf geschafft hat. Seitdem kam Niemitz bei den Grün-Weißen auf 28 Verbandsliga-Einsätze und hat im Männerbereich 17 Tore erzielt.
Chance zum Stammspieler
Ab Sommer stürmt der junge Mann dann in der Staffel Nord der Oberliga für den einstigen Regionalligisten, der in dieser Saison nach Quotientenregel den Rang neun belegt, und trifft mit Trainer Maximilian Dentz auf den ehemaligen Coach des VfB Germania Halberstadt. „Marcus ist ein junger und dynamischer Spieler, der in der Offensive flexibel einsetzbar ist. Er hat einen guten linken Fuß und besticht durch seine Übersicht als Vorlagengeber. Seine größten Qualitäten sind sein Potential und seine Entwicklungsfähigkeit. Es freut uns sehr, dass er sich für die TSG entschieden hat und sich den Schritt in die Oberliga zutraut. Wir erhoffen uns durch diesen Transfer eine noch größere Flexibilität und Dynamik in der Offensive“, kommentiert Dentz die Verpflichtung.
Nach seinen Angaben hat Niemitz gute Chancen, Stammspieler zu werden. „Wir wollen oben mit spielen und begeisternden Fußball bieten“, sagt Dentz am Freitag im Gespräch mit der MZ. Auch im Pokal soll es so weit wie möglich gehen.
Der junge Coach kämpfte in seiner Station vor Neustrelitz mit Naestved BK, bei dem der ehemalige Nationalspieler Fabian Ernst Miteigentümer ist, gegen den Abstieg aus der zweiten dänischen Liga. An seiner Seite im Profigeschäft stand Philipp Sternitzke, der jetzt Trainer in Piesteritz ist. Und so hat sich Dentz bei seinem ehemaligen Mitstreiter auch über Niemitz informiert. „Die Kontaktaufnahme ging aber von mir aus“, sagt der Neustrelitzer auf MZ-Nachfrage.
Normale Kritik aus Dänemark
Die gemeinsame Zeit in Dänemark endet nicht unbedingt harmonisch. Einen Tag nachdem das einstige Duo Næstved Boldklub verlassen musste, zeigen sich die Spieler in den Medien erleichtert. Es sollen „diktatorische Zustände“ geherrscht haben, heißt es beim „Nordschleswiger“. Der dortige Sportredakteur Henning Dau-Jensen schreibt von „Demütigungen und Beleidigungen bei Videoanalysen und Mannschaftssitzungen“. Als Quelle dafür gibt der Journalist Spieler mit voller Namensnennung an. Es geht laut Dentz um vier Kicker, die wenige Einsatzzeiten erhalten hatten. Sie hätten im Gegensatz zu den anderen auch deutlich weniger trainiert. Dass die Unzufriedenheit über die Medien geäußert werde, sei „im Profigeschäft normal.“ Dentz, der die Berichte wahr genommen hat, sagt aber auch: „Ich habe von der Mannschaft ein positives Feedback erhalten.“ (mz)